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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

in candabia (In Candabia)

Name (modern):

Qukës?

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher VIIII     Ad Dianam     
Toponym nachher VIIII     Pons Seruili     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Balkanraum südlich

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

6B4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

Grandavia (607,8)

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Tres tabernae [5]

Barrington Atlas:

Candabia (49 C2)

TIR / TIB /sonstiges:

Candabia (TIR K 34, 33)

Miller:

in candabia

Levi:

 

Ravennat:

Candavia (4,9 p. 51,30)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Römische Republik

Begründung zur Datierung:

Datierung: Möglicherweise ist der Ort als Gebirgsstation an der ab 146 v. Chr. angelegte Via Egnatia entstanden oder hat zumindest eine gewisse Bedeutung erhalten (terminus post quem). Da der Stationsname sonst noch bei Rav belegt ist (dem einzigen weiteren einigermaßen sicheren Zeugnis), kann man annehmen, dass es in dessen vermutlich spätantiker Itinerarquelle noch vorhanden war.

Kommentar zum Toponym:

Name der Station ("im Candabia-Gebirge" oder "in der Landschaft Candabia") nur hier belegt. Zum homonymen Gebirge s. Art. 6B4 [mons Candabia]!

Alternative Namensformen/Identifikationen:
- ItMiller 520 und TIR, 33 identifizieren in candabia zu Recht mit Candavia bei Rav 4,9 p. 51,30, das auf den Montes Candavii in der Landschaft Candavia lag (s. BAtlas 49 C2). Dieses Candavia-Gebirge ist auf der TP unterhalb dieser nach ihm benannten Station eingezeichnet (s. Art. 6B4 namenloses Gebirge 52 [mons Candabia]).
- ItMiller 520 hielt eine Identität mit der vorigen Station Addianam 1 (6B3/4) für möglich.
- ItMiller 520 und TIR, 33 setzen in candabia außerdem gleich mit ItAnt 318,3 Tres Tabernas und ItBurd 607,7 Mutatio in Tabernas, einem Ort, der nur in den Itineraren genannt wird (s. Fluss, RE 1877). Carte Archéologique 2008, 231; De Matteis 2017, 21 lokalisieren Tres Tabernas wie Hammond bei Qukës an.
- Dagegen setzt BAtlas 49 C2 auf der Karte Grandavia (ItBurd 607,8 mansio Grandavia), Candabia und Tres Tabernae als drei verschiedene dicht nebeneinanderliegende Stationen an (doch im Map-by-Map Directory, S. 751 und 756 werden Candabia und Tres Tabernae beide in Qukës lokalisiert).
- Hammond unterscheidet die mansio Grandavia (ItBurd 607,8) beim heutigen Spathar (die auf der TP fehlt) von In Candavia zwischen Qukës und Babië und Tres Tabernae bei Qukës selbst, wo Vidmann 1962 Überreste zweier römischer Brücken über den Genusus/Shkumbi gefunden hat, die am linken Flußufer mit einer römischen Straße verbunden waren (Hammond 1974, 185-187 mit Anm. 13), was nach den Entfernungsangaben ItAnt 318 zu Tres Tabernas übereinstimmen könnte, wenn man einen Abstand von nur wenigen Meilen zwischen den Stationen annimt.
Vielleicht ist diese dichte Abfolge von drei mansiones der Grund für den Namen Tres Tabernae?
- De Matteis 2017, 21 hält unter Berufung auf Carte archéologique 2008, 230f eine Lokalisierung bei Rrafjët e Spatharit für nahezu sicher, und zwar vor der Station Grandavia; dort wurden in einem Areal von mehreren Hektar verstreut Siedlungsreste aus dem 1. Jh. n. Chr. gefunden. Funde von Keramik und einer Münze der Julia Mamea bestätigen seiner Darstellung nach diese Lokalisierung und ermöglichen eine Datierung auf das 1. Jh.

Ältere Zuordnungshypothesen der Stationen Cadabia, Gradavia und Tres Tabernae bei Fasolo 2005, 115; 221).

Zum Altar der Diana Augustae Canaviensi aus Doclea s. Art. 6B3/4 Addianam 1.

Meilenangabe nach Pons Servili: viiii.
Die Chicane fehlt.
http://www.cambridge.org/us/talbert/talbertdatabase/TPPlace1846.html.





Miller, Itineraria, Sp. 520:
9.
76 oder 78. in candabia, Candavia (Ra), auf den montes. Candavii in der Landschaft Candavia gelegen (It, Cic, Caes, Pl, Sen, Lucan), die sich zwischen Elbassan und dem See von Ochrida ausdehnt und deren Mittelpunkt das heutige Kucusa gewesen zu sein scheint. Nach St hieß die Via Egnatia früher Candavia.
Tres Tabernas (It), mutatio In Tabernas (Hi) muß mit Candabia zusammenfallen; j. Kucusa (Kjuks), 447 m.
9; it. mansio Claudanon (Hi).

Datierung (Barrington):
Candabia - Roman, Late Antique (Hammond 1974, 187; TIR Naissus 33).

Literatur:

Amore, M./Bejko, L./Cerova, Y./Gjipali, I.: The Via Egnatia (Albania) Project and the bridge at Topçias, Journal of Roman Archaeology 14 (2001), 381-389.

Carte Archéologique de l´Albanie sous la direction de Pierre Cabanes, présentée par Muzafer Korkuti/Apollon Baçe/Neritan Ceka, Tirana 2008, 230f.

Ceka, Neritan/Papajani, Lazer: Le route de la vallée du Shkumbin dans l´antiquité, Studia Albanica 9,1 (1972), 85-106.

Fasolo, Michele: Via Egnatia I: Da Apollonia e Dyrrachium ad Herakleia Lynkestidos (= Viae Publicae Romanae 1), Rom ²2005, 221.

Fluss, Max: Tres tabernae 5, RE IV A,2 (1932), 1877.

Hammond, N. G. L.: The western part of the Via Egnatia, JRS 64 (1974) 185-194, hier: 187.

Lōlos, Giannēs A./Gerolympos, Giōrgēs: Via Egnatia = Egnatia odos, Athen 2008.

Miller, Itineraria, Sp. 520.

Praschniker, Camillo/Schober, Arnold: Archäologische Forschungen in Albanien und Montenegro (= Schriften der Balkankommission, Antiquarische Abteilung / Kaiserliche Akademie der Wissenschaften 8,Wien: Hölder 1919, 2.

Vidman, Ladislav: Voyage épigraphique à Elbasan, Listy Fologické 85 (1962), 57-66, hier: 62 mit Abb. 4 und 5.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

10.12.2022 10:30


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=923 [zuletzt aufgerufen am 29.11.2024]

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