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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Ad Dianam

Name (modern):

bei Igoumenitsa?

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher VIII     Rutharoto     
Toponym nachher XIII     Ciclis limen     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000) ---
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Balkanraum südlich

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

6B3

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

B Haus

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Diana, Dianae, ad Dianam 1

Barrington Atlas:

[nicht aufgeführt]

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Ad dianam

Levi:

Addianam (B,1)

Ravennat:

Diana (1,17 p. 14,56; 5,13 p. 94,33)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Spätantike (5. Jh. & danach)

Begründung zur Datierung:

Erster Beleg auf der TP. Fehlt in den antiken Itineraren (vorhanden im Rav). Falls die Lokalisierung bei Igoumenitsa zutrifft, käme auch schon die Kaiserzeit in Betracht (Gräberfunde). Die dortige Festung ist allerdings erst spätantik.

Kommentar zum Toponym:

Die Tempelvignette ist hier ungewöhnlich gestaltet: Ihre Linke Wand ist so abgeschrägt, dass sie zu der Zacke der Strassenlinie passt, die hier eine Extra-Chicane für das Tempelsymbol erhalten hat. Dieses spielerische Element passt zum ungewöhnlichen zackigen Verlauf der Strasse, die hier mit dem welligen Verlauf der Küste korrespondiert.

Die Namensform ist nur hier belegt.
Alternative Namensform:
Diana Guido 112; Rav 1,17 p. 14,56 Tertius colfus est Occidentalis, qui remigatur iuxta litus maris a loco, qui dicitur Diana, qui est sub Durrachium, per Dalmatias, Ystriam et Venetias; Rav 5,13 p. 94,33.
Ort an der Küste von Epirus, offenbar bei einem frequentierten Dianatempel, was auch die Tempelvignette erklärt; gelegen vielleicht an der Mündung des Thyamis (heute Thyamis/Kalamas) laut Philippson, RE 338.
Doch die Lokalisierung ist problematisch:
- ItMiller 563, der den Ort südlich von Nista ansetzt, vermutet, daß zwischen Rutharoto (= Buthroton) eine (oder mehrere) Stationen ausgefallen seien (z. B. beim heutigen Gumenitsa, Art. 6B3 Rutharoto), da die Entfernung von dort zu kurz sei, wie übrigens auch im ItAnt.
- Dagegen argumentiert Hammond 1967, 692f mit Blick auf die ähnlichen Stationenlisten bei Rav 4,13 (Actia Nicopolis, Glicisme, Diana, Butaroton) und Guido 112 (Actranicopolis, Slicisme, Diana, Butarutan), offenbar in Benutzung derselben Quelle wie die TP. Hammond vermutet vielmehr eine Verschreibung einer oder beider Distanzangaben viii und xiii. ItAnt 324,5 gibt als Entfernung zwischen Butroto und Clycis Limen xxx (30) Meilen an, so daß Hammond vermutet, daß dort die Station Addianam ausgefallen sei, und die TP-Meilenangabe xiii (13) von Addianam bis Ciclis Limen aus der xxx der mutmaßlichen gemeinsamen Vorlage verschrieben sei. Er lokalisiert die Station infolgedessen auf Hügel 59 am Ufer des Flußes Kalamas (wie auch schon Philippson, RE 338) unterhalb von Goumani/Gitana, wo ein Ziegelfragment mit einer Inschrift gefunden wurde, die Hammond als [Δ]ΙΩΝΑC liest, wobei er eine Verwechlung von dorisch ‚Diona´ mit lateinisch ‚Diana´ annimmt. Ferner sei die Distanzangabe von viii (8) Meilen auf der TP zwischen Rutharoto und Addianam verschrieben aus xviii (s. Hammond 1967, 694).
Bei Igoumenitsa kaiserzeitliche Gräberfunde; auf dem Hügel oberhalb Spuren einer spätrömischen Befestigung (s. TIR J 34 Athen – Epirus, 66).
- Hammond 1967, 693f verwirft auch die ältere Lokalisierung nach Photike (heute: Liboni), da dieser bedeutende Ort auf der TP und den Itineraren ziemlich sicher mit seinem üblichen bekannten Namen aufgeführt worden wäre und einen Umweg mit sich brächte. Der Nachweis eines dortigen Dianakultes sei kein Argument, da dieser in Epirus weit verbreitet war.

- Meilenangabe nach Ciclis limen: xiii (13)
Verschrieben aus xxx (30) lt. Hammond 1967, 694, s. o.







Kommentar (Talbert):
The symbol can hardly be an afterthought, because the name and distance figure are both placed to accommodate it. At the same time, the symbol is not integrated into the route linework in the normal way.
One stretch [from Addianam to Ciclis limen] is drawn as two.

Miller, Itineraria, Sp. 563:
8; [vgl. Datenbankeintrag zu Rhutaroto].
Ad dianam_ (mit Tempel gez.), Diana (Ra); j. südlich von Nista.
13.

Datierung (Barrington):
[nicht aufgeführt].

Literatur:

Dakares, S.: Thesprotia, Athen 1972, 186; 208 und fig. 53.

Hammond, Nicholas: Epirus: the geography, the ancient remains, the history and the topography of Epirus and adjacent areas, Oxford 1967, 692-694.

Mayer, Anton: Die Sprache der alten Illyrier, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Schriften der Balkankommission, Linguistische Abteilung 15, Band I, Wien 1957, 336 s. v. Thana.

Miller, Itineraria, Sp. 563.

Philippson, Alfred: Diana, Dianae, ad Dianam 1, RE.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

10.12.2022 10:34


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=941 [zuletzt aufgerufen am 28.11.2024]

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