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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Nitiobroges

Name (modern):

 

Bild:
Toponym vorher
Toponym nachher
Alternatives Bild
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Gallien/Germanien

Toponym Typus:

Ethnikon

Planquadrat:

1A4 / 1A5

Farbe des Toponyms:

rot

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Nitiobroges (DNP)

RE:

 

Barrington Atlas:

Nitiobroges (14 F4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Nitiobro[ges]

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Νιτιόβριγες (2,7,14)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Rathmann/Köhner: Interessant ist, dass wir hier auf engem Raum wohl gleich drei Nachträge bzw. Korrekturen von zweiter Hand aus vermutlich späterer Zeit haben. Neben der Vervollständigung des Ethnikons Nitiobriges durch die drei Endbuchstaben GES, erstmals von Ernest Desjardins festgestellt, haben wir noch die Korrektur des falsch geschriebenen Flussnamens von Riger zu Liger (h. Loire) sowie den Nachtrag einer Vignette bei Andemantunno (h. Langres). Sowohl das L der Liger-Korrektur als auch die Buchstabenform von GES weichen vom sonst üblichen TP-Schriftbild erkennbar ab. Gleiches gilt auch für die Vignettenform von Andemantunno. Bemerkenswert ist zudem, dass sich die Korrektur Riger/Liger nur im Seg. 1A5, nicht jedoch bei der Loire-Mündung im Seg. 1B2 findet.

Karmann:
Auf dem Hyperspektralkamerabild, das als alternatives Bild eingefügt wurde, sind die nachgetragenen Buchstaben noch deutlicher zu erkennen.

Kommentar (Talbert):
The final "O" is followed by a stop. Someone (not our copyist ?) has lightly added after it "GES", without attempting to space these letters like those marked. Conceivably the same individual who named the symbol on the island in 1C3?

Miller, Itineraria, Sp. 139:
Nitiobro[ges], Nitiobriges (St, Pt, Caes) mit der Stadt Aginnum (j. Agen) (Pt, Aus), civitas Aginnensium (ND), bedeutende Völkerschaft zwischen der Garunna und dem Liger.

Datierung (Barrington):
Nitiobroges - Hellenistic/Roman/Late Antique (CAG 47, 43-47)

DNP:
Nitiobroges
Volk in SW-Gallia am mittleren Garumna (Caes. Gall. 7,7,2; 46,5; Strab. 4,2,2; Ptol. 2,7,14: Νιτιόβριγες; Tab. Peut. 2,4f.; Sidon. epist. 2,11,1: Nisiobroges), wo es sich im Laufe des 4. Jh.v.Chr. niedergelassen hatte. Seine Nachbarn waren im Norden die Bituriges Vivisci und Cadurci, im Osten die Cadurci und Ruteni, im Süden die Volcae Tectosages und Ausci (bis zum Tarnis, CIL XIII p. 117; Plin. nat. 4,109) und im Westen die Vasates. Hauptort der N. war Aginnum (h. Agen). Urspr. amici populi Romani (“Freunde des röm. Volkes”, Caes. Gall. 7,31,5), leisteten sie im Winter 53/2 unter ihrem König Teutomatos dem Vercingetorix mit 6000 Bewaffneten Zuzug (Caes. Gall. l.c.; 75,3). Mit der Neuorganisation unter Augustus wurde ihr Gebiet der Prov. Aquitania zugeschlagen (Strab. 4,2,2). Spätestens unter Claudius [III 1] (41-54 n.Chr.) erhielten sie das ius Latii (Latinisches Recht). Unter Diocletianus hieß Aginnum civitas Nitiobrogum (CIL XIII 8886; civitas Agennensium, Notitia Galliarum 13,3). Ein Straßennetz verband Aginnum mit Burdigala und Tolosa, ferner mit Augustoritum Lugdunum Convenarum (h. St. Bertrand-de-Comminges) und förderte den Handel mit Erzeugnissen des fruchtbaren Landes (zahlreiche Gutshöfe).
Lafond, Yves (Bochum)
Olshausen, Eckart (Stuttgart)


Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 139.

B. Fages (Hrsg.), Le Lot-et-Garonne (Carte Archéologique de la Gaule 47), 1995, 43-47.

Linckenheld, Émile, Nitiobriges, RE XVII.1, 1936, Sp. 770-773.

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Letzte Bearbeitung:

04.09.2025 13:02


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/einzelanzeige.php?id=2016 [zuletzt aufgerufen am 08.09.2025]

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