Toponym TP (aufgelöst): | Hic Lacus Tritonum |
Name (modern): | - |
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Großraum: | Kyrenaika |
Toponym Typus: | chorographische Information |
Planquadrat: | 7C4 / 7C5 |
Farbe des Toponyms: | rot |
Vignette Typus : | --- |
Itinerar (ed. Cuntz): |   |
Alternativer Name (Lexika): |   |
RE: |   |
Barrington Atlas: |   |
TIR / TIB /sonstiges: |   |
Miller: | Lacvs. Trithonvm |
Levi: |   |
Ravennat: |   |
Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff): | ἥ τε Τριτωνῖτις λίμνη (4,3,19) |
Plinius: |   |
Strabo: |   |
Datierung des Toponyms auf der TP: | Späthellenismus (nach 200) |
Begründung zur Datierung: | In hellenistischer Zeit wird der Tritonsee ins Landesinnere verlegt, s. Kommentar. |
Kommentar zum Toponym: |
Der Tritonsee ist also auf der Tabula Peutingeriana unter verschiedenen Namen dreimal dargestellt, was angesichts der antiken Konfusion über die Lage des Gewässers auf Grund verschiedener Traditionen in der Lokalisierung des Gewässers nicht erstaunlich ist: So sind offenbar bereits Strabo, der den Ort Berenike παρὰ λίμνην τινὰ Τριτωνίδα „neben einem Tritonis-See“ platziert (Strab. 17, 3, 20 [836]), mehrere Seen mit diesem Namen bekannt; anschließend merkt er an: ἔστι δὲ καὶ λίμνη Ἑσπερίδων, καὶ ποταμὸς ἐμβάλλει Λάθων „Es gibt auch einen Hesperiden-See, in den ein Fluss Lathon mündet“. In hellenistischer Zeit wird der Tritonsee ins Landesinnere verlegt, so zuerst Mela 1, 36: Super hunc (Syrtis sinum) ingens palus amnem Tritona recipit, ipse Tritonis, unde et Minervae cognomen inditum est … (vgl. Plin. nat. 5, 28, der auf Kallimachos verweist). Lukans Angaben (Lucan. 9, 347f. 368: Tritonos palus) zur geographischen Lage des Tritonsees in der Kyrenaika nahe bei Berenike lehnen sich eng an Strabo (17, 3, 20 [836]) an. In der Nähe des westlichen Tritonsees, kenntlich gemacht durch die Beischrift HIC LACVS TRITONVUM, befindet sich auch ein Hinweis auf die dortigen Sümpfe oder eine Lagune mit stehenden Wasser (palus, vgl. Lucan. 347f.; Mela 1, 36; Plin. nat. 5, 28), die mit ähnlichen Gegebenheiten an der Maiotis verglichen werden. Diese lagunenartige Landschaft wird vom Triton-Fluss gespeist, nach dem sie auch benannt ist (Apoll. Rhod. 4, 149; Mela 1, 36; Plin. nat. 5, 28; Solin. 27, 43: Triton amnis; Ptol. 4, 3, 19: Tritonsee, Pallas-See, Libyen-See). Kallimachos (fr. 584 Pfeiffer) verwendet für den Tritonsee das Hydronym Pallatias; ihm zufolge ist das Gewässer also nach Pallas Athene benannt, die den Beinamen Tritogeneia führte, weil sie nach der Überlieferung am Tritonsee geboren wurde (vgl. z.B. Αischyl. Eum. 292; Hdt, 4, 180, 5; Mela 1, 36; Lucan. 9, 348-350; Pausan. 1, 14, 6). Die Beischrift HIC LACVS TRITONVUM direkt neben dem LACVS NVSAPIVS / LACVS NILODICVS ist möglicherweise mit der in hellenistischer Zeit offenbar geläufigen Bezeichnung des Nils und des Nildeltas mit dem Hydronym Triton (Lykophron, Alexandra 119. 576. 887; Kall. fr. 584; h. 3, 171; 4, 206-208; Apoll. Rhod. 4, 260. 269-271) zu erklären. - Vgl. auch zu LACVS NVSAPIVS / LACVS NILODICVS und saline inmens(a)e. |
Literatur: |
Miller, Itineraria, Sp. 957; |
Letzte Bearbeitung: | 04.03.2024 12:04 |
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https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/einzelanzeige.php?id=2279 [zuletzt aufgerufen am 27.11.2024]