Toponym TP (aufgelöst): | Cenoboscio |
Name (modern): | Kasr el-Saijad |
Bild: | Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP |
Toponym vorher | XX? Diospoli quae Tibe XLIII Hormucopto |
Toponym nachher | XXVIII Anami |
Alternatives Bild | --- |
Bild (Barrington 2000) | |
Bild (Scheyb 1753) | --- |
Bild (Welser 1598) | --- |
Bild (MSI 2025) | --- |
Pleiades | https://pleiades.stoa.org/places/756545 |
Großraum: | Ägypten/Nil/Äthiopien |
Toponym Typus: | Ortsname ohne Symbol |
Planquadrat: | 8C2 / 8C3 |
Farbe des Toponyms: | schwarz |
Vignette Typus : | --- |
Itinerar (ed. Cuntz): | Cenoboscio (166,1) |
Alternativer Name (Lexika): |   |
RE: | Chenoboskia (Χηνοβοσκία, τὰ Χηνοβόσκια, Χηνοβόσκιον) |
Barrington Atlas: | Chenoboskion (77 G4) |
TIR / TIB /sonstiges: |   |
Miller: | Cenoboscio |
Levi: |   |
Ravennat: | Bascanon + Cenon (p. 36.13) |
Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff): | Χηνοβοσκία (4,5,72) |
Plinius: |   |
Strabo: |   |
Datierung des Toponyms auf der TP: | frühe Kaiserzeit (einschließlich Flavier) |
Begründung zur Datierung: | Chenoboskion ist insbesondere für das ägyptische Christentum wichtig. Daher mag man zunächst an eine Zuordnung dieses Eintrags zu einer spätantiken Überarbeitung denken. Eher wahrscheinlich, auch im Hinblick auf die für den Kopisten erreichbaren Quellen und die Datierung der Aktualisierung der Karte für nahe gelegene Orte, ist auch Chenoboskion mit gewisser Vorsicht einer Kopierstufe der Frühen oder Hohen Kaiserzeit zuzuweisen. Die Bedeutung des Ortes für das (ägyptische) Christentum dürfte einem Kopisten, der nicht aus dieser Region stammte, eher nicht bekannt gewesen sein. |
Kommentar zum Toponym: |
Chenoboskion (Nag Hammadi) liegt am Westufer des Nils 80 km entfernt von Theben (Diospolis magna). Als Nekropole mit Prinzengräbern der 6. Dynastie (2345-2150) in Hypogäen und einfacheren Gräbern ist der Ort mit Theben (auf TP Diospoli) eng verbunden. Kaiserzeitlich bezeugt ist der Ort durch epigraphische und papyrologische Zeugnisse wie z.B. I. Métriques 24 (2.Jh. n.Chr.) = SEG 24, 1216; SB 10, 10277 (116 n.Chr.), 16: Χηνοβόσκ[ι]α und P. Lond. 2 p.152-154 no. 196 (138-148 n.Chr.), 38: Χηνοβόσκια soe durch Ptolemaios (4, 5, 72: Χηνοβοσκία) und das Itinerarium Antonini (166, 1: Cenoboscio). Chenoboskion ist auch Fundort einer Vielzahl gnostischer Originaltexte in koptischer Sprache, die vorwiegend im 3. und 4. nachchristlichen Jahrhundert niedergeschrieben und vor den Christen in den ägyptischen Grabanlagen versteckt worden sind. Insbesondere für das ägyptische Christentum bedeutsam ist der Ort, weil hier Pachomios getauft wurde und hier in der Folgezeit zahlreiche Klöster, Kirchen und Mönchsgemeinschaften entstanden. Dementsprechend ist das „Dorf Chenoboskia“ auch in der Vita Pachomii bezeugt (Vita Pachomii 3: κώμη Χηνοβοσκία). Bis in die Spätantike ist Cenoboscio Stationierungsort einer militärischen Einheit (Notit. Dign. Orien. 31, 47: Ala Neptunia, Chenoboscia). Neben Chenoboskion würde man auf der Tabula Peutingeriana freilich auch die Nennung von Diospolis mikra erwarten, der Hauptstadt des 7. oberägyptischen Gaues und einer der Nachbarorte von Chenoboskion (vgl. Strab. 17, 1, 44 [814]: Διὸς πόλις; Ptol. 4, 5, 67: Διὸς πόλις Μίκρα; ItAnt 159, 1: Diospoli). Das beim Ravennaten aufgelistete Chenopolis (Cosm. Ravennatis 126, 8) ist wohl eher, wie z.B. von Sethe angenommen, mit Kynopolis oder Kainopolis als mit Chenoboskion zu gleichen; in Betracht gezogen wird die Gleichsetzung mit dem beim Ravennaten in zwei Teile zerhackten Toponym Bascanon + Cenon (Cosm. Ravennatis 135, 13f.; vgl. Parthey, Ägypten, 143). - Vgl. auch zu Berenike: Pernicide portum· (hier auch weitere Literatur). |
Literatur: |
Miller, Itineraria, Sp. 860; |
Letzte Bearbeitung: | 25.08.2024 12:05 |
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https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/einzelanzeige.php?id=2820 [zuletzt aufgerufen am 27.11.2024]