Toponym TP (aufgelöst): | Dydymos |
Name (modern): | Khashm el-Menih / Zeydun (Barrington) |
Bild: | Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP |
Toponym vorher | XX Affrodites |
Toponym nachher | XX Conpasari |
Alternatives Bild | --- |
Bild (Barrington 2000) | |
Bild (Scheyb 1753) | --- |
Bild (Welser 1598) | --- |
Bild (MSI 2025) | --- |
Pleiades | https://pleiades.stoa.org/places/ 786015 |
Großraum: | Ägypten/Nil/Äthiopien |
Toponym Typus: | Ortsname ohne Symbol |
Planquadrat: | 8C3 |
Farbe des Toponyms: | schwarz |
Vignette Typus : | --- |
Itinerar (ed. Cuntz): | Dydime (172,2) |
Alternativer Name (Lexika): |   |
RE: |   |
Barrington Atlas: | Didymoi (80 C2) |
TIR / TIB /sonstiges: |   |
Miller: | Dydimos |
Levi: |   |
Ravennat: | Didimus (p. 20.25) |
Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff): |   |
Plinius: |   |
Strabo: |   |
Datierung des Toponyms auf der TP: | frühe Kaiserzeit (einschließlich Flavier) |
Begründung zur Datierung: | Die Tabula Peutingeriana gibt einen Zustand der Infrastruktur in der ägyptischen Ostwüste wieder, der die Baumaßnahmen der frühen Kaiserzeit und der Flavier voraussetzt. Hingegen fehlen andere Routen, auch die von Hadrian angelegte Straße von Vetus Hydreuma nach Myos Hormos (Via Hadriana). Die Gestaltung des ὁδὸς Βερενίκης dürfte demzufolge auf eine Überarbeitung der Karte im späten ersten oder in der ersten Hälfte des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts zurückgehen. |
Kommentar zum Toponym: |
Dydymos, identisch mit der Station Didymoi an der Route Koptos - Berenike, war ebenso wie Aphrodites und Phoinikon inbesondere gegen Ende der flavischen Zeit in Umgestaltung begriffen: Inschriften berichten von Ausbesserungen, Vergrößerungen und der Befestigung der dortigen Wasserstellen. Ca. 76/77 n.Chr. von dem praefectus Julius Ursus gegründet (O. Did. 320 [76/77 n.Chr.]), war Didymoi eine der bedeutenderen mansiones in der ägyptischen Ostwüste. Papyrologische Zeugnisse weisen mit wenigen Ausnahmen ins 2.Jh. n.Chr.: O. Did. 318, (77-92 n.Chr. oder früher?), 5: Δίδυμοι; O. Did. 54 (96 n.Chr. oder später?), 2: Δίδυμος ὕδρευμα; O. Did. inv. 264; O. Krok. 2, 267 (98-117 n.Chr.), 12: Δίδυμοι; O. Did. 409 (110-115 n.Chr.), 10: Δείδυμ[οι]; O. Did. 62 (175-250 n.Chr.), 3f.: πρεσιδίον Δίδυμος; O. Did. 406 (115-140 oder früher): Δίδυμου. O. Did. 35 (220-250 n.Chr.), 4: Δίδυμος; O. Did. 39 (3.Jh. n.Chr.), 7: πραiσιδίον Δίδυμος. Der Ort war entsprechend seiner Funktion als praesidium mit einer Mauer und Türmen befestigt und mit einer Garnison belegt (I. Did. 1; I. Did. 2). Weitere Baumaßnahmen, vor allem eine Erweiterung der Kapazitäten der Wasserspeicherung, datieren in die Zeit Domitians und Mark Aurels, die Maße der Anlage betrugen 54 x 43 m. Gegen Mitte des 3.Jh. n.Chr. wurde Didymoi endgültig aufgegeben. Überreste von Wasserleitungen lassen darauf schließen, dass das Wassser über weitere Entfernungen nach Didymoi geleitet wurde, durch architektonische Überreste nachgewiesen ist auch eine kleine Thermenanlage. Funde hochwertiger Bekleidung und Stoffe, Münzen und Rohglas sowie Keramik bestätigen die Bedeutung des Ortes für den Fernhandel, aber auch die Kaufkraft der dort statonierten Soldaten. Die Entfernungsangaben im Itinerarium Antonini und auf der Tabula Peutingeriana weichen nur eine Meile voneinander ab. Das Itinerarium Antonini und der Ravennate listen (von Hormucoptos aus gesehen) Didymoi vor Afroditis auf, während die Tabula Peutingeriana erst Afroditis und dann Didymoi nennt. In einer bislang unpublizierten Inschrift aus domitianischer Zeit ist von der Weihung eines magnus lacus (λάκκος), einer Zisterne, in Didymoi die Rede (Hinweis auf die Inschrift bei Jördens, Statthalterliche Verwaltung, 426 mit Anm. 130). - Vgl. zu Hormucopto·, Affrodites· und Phenice·. |
Literatur: |
Miller, Itineraria, Sp. 862; |
Letzte Bearbeitung: | 25.08.2024 12:16 |
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https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/einzelanzeige.php?id=2826 [zuletzt aufgerufen am 27.11.2024]