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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Tricomia

Name (modern):

? Kaymaz?

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XXVIII     Mideo     
Toponym nachher XXI     Pesinunte     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington) ---
Großraum:

Asia Minor

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

8B3

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Trikomia 4

Barrington Atlas:

Trikomia 3 (62 unlocated)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Tricomia

Levi:

 

Ravennat:

Trigomidia (p. 31,37)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Τρικωμία (5,2,22)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Kaiserzeit (2. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Frühester Beleg des Namens bei Ptol. (und sonst nur noch in entstellter Form bei Rav). Die durch die Positionierung des Ortes impizierte Zugehörigkeit noch zu Phrygia scheint den Zustand vor dem späten 4. Jh. darzustellen. Ab dem 2./3. Jh. n. Chr. erscheint, abgesehen von Rav., auf den Inschriften und in literar. Quellen nur noch der Name Troknada bzw. Troknades (wobei jedoch eine Identität der beiden Orte nicht bewiesen ist).

Kommentar zum Toponym:

Einziger weiterer Beleg der Namensform: Ptol. 5,2,22 Τρικωμία als Ort in Großphrygien.

Alternative Namensform:
Trigomidia Rav 2,19 p. 31,37 (vielleicht verschrieben unter dem Einfluss des folgenden Midio)

Alternative Namen:
? Troknada/Troknades?

Eine Identität von Tricomia mit Troknada schlug Ramsay 1890, 228 vor, der vermutet, dass entweder Trikomia eine gräzisierte Form des keltischen Namens Troknada darstelle (so auch ItMiller 689) oder dass hier drei Dörfer des Stammes der Troknades tatsächlich zu einer Gemeinde (Τρικωμία = Dreidorf) vereinigt gewesen seien.
Trocnades/Τρόκναδες erscheint in zwei Inschriften aus aus dem 2./3. Jh. n. Chr.
CIL III Suppl. 6997 = IGR IV 546 Αἰλ. Μαξίμιλ[λαν] τὴν σεμνοτ[άτην] γυναῖκα το[ῦ κρα]τίστου ἐπιτρ[όπου] Τρόκναδες; ]; lateinisch: [3 Ca]es(ari) Aug(usto) Da[l]ma[tiae 3] / [3] Trocna[d]es ISL[3] / [3] gentium M[3] / [curante 3]imacho Philippi Ma[3] / [3] tuum [3] // "GR". Aufgrund dieses Inschriftenfundes lässt sich Troknades in Kaymaz (63 km sö. von Eskişehir) oder seiner unmittelbaren Umgebung, lokalisieren (s. TIB 4, 237).
In der Literatur erscheint der Name bei Hierokl. synekd. 698,1 als Ῥεγετροκνάδα (< ῥεγεὼν Τροκνάδων) unter den Orten in Galatia II und in den Notitiae Episcopatuum (Troknades war Suffraganbistum von Pessinus). Die Bezeichnung als regio bei Hierokl. und die Erwähnung eines epitropos in der oben zitierten Inschrift erlauben den Schluss, dass das Gebiet in der Spätantike und in frühbyz. Zeit zu einer kaiserlichen Domäne gehörte.
Die Regio Trocnadensium lag ursprünglich im römischen Asia und dem byzantin. Phrygia, und wurde wohl zwischen 386 und 395 nach zusammen mit der Stadt Orkistos nach Galatia überführt. Auf der TP liegt Tricomia zwischen Phrygia und Galatia, jedoch näher bei ersterem, was somit den Stand vor dem späten 4. Jh. spiegeln würde. (s. TIB 4, 237).

Skeptisch zu einer Gleichsetzung der beiden Orte bereits Ruge, RE s. v. Trikomia 152 aufgrund der nicht ganz passenden Entfernungsangabe nach Pessinunte auf der TP. Eine Identität ist bislang nicht bewiesen (s. TIB 4, 238; unlocated im BAtlas).

Meilenangabe nach Pesinunte: XXI (21), knapp 32 km.
Von Kaymaz nach Ballıhisar sind es gut 42 km auf der modernen Straße.




Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 689.

Ramsay, W. M.: The Historical Geography of Asia Minor (= Royal Geographical Society,
Supplementary Papers IV), London 1890 (ND Amsterdam 1962), 228.

Ramsay, W. M.: Cities and Bishoprics of Phrygia. Vol. I, Part II. West and west-central Phrygia, Oxford 1897, 228-239.

Ruge, W.: Trikomia 4, RE II 7,1 (1939), 152.

Ruge, W.: Troknades, RE II 7,1 (1939), 658f.

Zgusta, Ladislav: Kleinasiatische Ortsnamen, Heidelberg 1984, 635f.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

12.12.2022 15:49


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1255 [zuletzt aufgerufen am 18.09.2024]

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