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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Eucarpia

Name (modern):

wahrscheinlich Emirhisar

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XXXII     Conni     
Toponym nachher XXX     Eumenia     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Asia Minor

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

8B4 / 8B5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Eukarpia

Barrington Atlas:

Eukarpia (62 D5)

TIR / TIB /sonstiges:

Eukarpia (TIB 7, 250f)

Miller:

Eucarpia

Levi:

 

Ravennat:

Eucarpia (p. 29,10; p. 31,13)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Εὐκαρπία (5,2,24)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

frühe Kaiserzeit (einschließlich Flavier)

Begründung zur Datierung:

In der Literatur belegt seit Strabo, auf Münzen nicht vor Augustus. Als Bistum bis ins 12. Jh. belegt.

Kommentar zum Toponym:

Der Name scheint (samt der Straßenlinie darunter) ausradiert und überschrieben worden zu sein und ist am besten erkennbar auf der Schwarzweißphotographie von 1888 (s. Kommentar Talbert
http://www.cambridge.org/us/talbert/talbertdatabase/TPPlace2174.html).

Gleiche (in der Literatur übliche) Namensform:
- Εὐκαρπία Strabo 12,8,13 als Stadt an der Peripherie von Großphrygien; Ptol. 5,2,24; Hierokl. synekd. 676,8; Steph. Byz. Eὐκαρπία‧ δῆμος τῆς μικρᾶς Φρυγίας. ἱστορεῖ Μητροφάνης (Metrophanes FGrHist 796 F 1, 3./4. Jh. n. Chr.), τὸν βότρυν ἐκεῖ τοσοῦτον γίνεσθαι τὸ μέγεθος, ὅσον ἅμαξαν ἀπ´αὐτοῦ σχισθῆναι κατὰ μέσον. καὶ οὕτως ἐκλήθη διὰ τὸ εὔφορον. περὶ αὐτῆς γὰρ οἱ βάρβαροι ἔλεγον, ὅτι Δήμητρι καὶ Διονύσῳ Ζεὺς τὴν χώραν τὴν Εὐκαρπέων δοίη … τὀ ἐθνικὸν Εὐκαρπεύς; Steph. Byz. zitiert hier Metrophanes für ein Mirabilium hinsichtlich der enormen Größe dort geernteten Trauben und referiert den Mythos, dass Zeus den äußerst fruchtbaren Ort Demeter und Dionysos übergeben habe; Not. Episc. ab dem 4. Jh.
- Eucarpia Rav 2,17 p. 29,10; 2,18 p. 31,13.

Alternative Namensform:
ΕΥΚΑΡΠΕΙΑ auf Münzen von Augustus bis Volusianus, z. B. Head HN 563.

Sehr fraglich ist die Zugehörigkeit des Ethnikons Corpeni, die Plin. nat. 5,105 unter den Bürgerschaften aufzählt, die zum Gerichtsbezirk von Synnada gehörten: alter conventus a Synnade accepit nomen; conveniunt Lycaones, Appiani, Corpeni (Eucarpeni coni. Hermolaus Barbarus), Dorylaei, Midaei, Iulienses et reliqui ignobiles populi XV (zur Diskussion, ob die Corpeni ein Volksstamm waren, die auf dem Gebiet siedelten, das sich später die Städte Eucarpia, Bruzus, Hieropolis und Otrus teilten, oder ob es sich um eine Stadt gehandelt hat s. Cohen 1995, 301).

Stadt in Großphrygien, später Phrygia Salutaris, in einer nach ihr benannten sehr fruchtbaren Gegend (s. Strabo 12,8,13), was den Namen der Stadt erklärt (Steph. Byz.).
Gelegen an der (auf der TP in die falsche Himmelsrichtung verlaufende) sog. Route D 5 von Nakoleia (8B4 Nacolea) über Cone (8B4 Conni) nach 8B5 Eumenia (s. TIB 251). Eucarpia lag in Wirklichkeit ssw. von Nacolea, während es auf der TP östlich davon eingezeichnet ist.
Bildete als führende Stadt zusammen mit Hierapolis (8B5), Otrus, Stektorion und Bruzos eine Pentapolis (s. Ruge, RE 996, vgl. Hierokl. Synekd. 676,8). Zwei Inschriften, publiziert von W. M. Calder (SEG XV 810, wahrscheinlich Ende 2. Jh., und SEG XV 812, nach 212 n. Chr.), deuten darauf hin, dass Eucarpia Militärkolonie war (s. Cohen 1995, 299f mit Lit. S. 300).
Bischöfe bezeugt seit dem Konzil von Nikaia 325; Suffragan von Synnada; in den
Bistumsverzeichnissen durchgehend geführt bis ins 12. Jh. (s. TIB 251).

Lokalisierung heute allgemein bei Emirhisar aufgrund der bedeutenden Ruinen dort, die zur Stellung als führender Stadt des Distrikts Eukarpeitikon (erscheint auf august. Münzen) bzw. der besagten Pentapolis passen (s. TIB 7, 250; Forschungsgeschichte bei Cohen 1995, 301)

Archäolog. Reste: Nordwestl. von Emirhisar lag die Akropolis, deren Ummauerung in der ersten Hälfte des 19. Jh. noch fast vollständig erhalten war; heute nur noch wenige Spuren. Auch die früher beobachteten Ruinen am Abhang des Hügels und in der Ebene zwischen Hügel und Dorf sind fast völlig geplündert oder zugedeckt. Im Ort römische und frühbyz. Architekturfragmente; Spolien in den Ortschaften der Umgebung (s. TIB 7, 250 mit Literatur).

Nur wenige Inschriften: Ramsay 1897, 690-693; 706; Drew-Bear 1897, 66.

Münzen: BMC Phrygia, 205f, Nr. 13f; Woytek 2011 (weitere Lit. bei Cohen 1995, 300.

Meilenangabe nach Eumenia: XXX (30).





Kommentar (Talbert):
The name is seen best on the 1888 photograph. It seems to have been rewritten after an erasure which removed most of the route linework immediately below it.

Miller, Itineraria, Sp. 723:
Eucarpia, it. (Ra, Hl, St, Pt, Steph, Pl, Münzen), Eucarpen (Volksstamm bei Pl), ὁ Εὐκαρπίας (ne); in einer sehr fruchtbaren Gegend (Steph), zum Gerichtssprengel von Synnada gehörend (Pl); j. Mentesch b. Kelenderes oder Bash Agatsh.
30.

Literatur:

Cohen, Getzel M.: The Hellenistic settlements in Europe, the Islands and Asia Minor I, Berkeley u. a. 1995, 299–301.

Drew-Bear, Thomas: Nouvelles inscriptions de Phrygie (= Studia Amstelodamensia ad epigraphicam, ius antiquum et papyrologicam pertinentia 16), Zutphen 1978, 66.

Miller, Itineraria, Sp. 723.

Ramsay, W. M.: Cities and Bishoprics of Phrygia I, Oxford 1897, 690-693; 706.

Ruge, W. Eukarpia, RE 6,1 (1907), 995f.

Ruge, W.: Phrygia, RE 20,1 (1941), 781-891, hier: 827.

Sevin, Veli: Anadolu´nun tarihi coğrafyası I, Ankara 2001, 211.

Woytek, Bernhard: Eukarpeia - Eumeneia. Eine unedierte phrygische Homonoia-Prägung aus der Regierungszeit von Gordianus III, Schweizer Münzblätter 61 (2011), 35-41.

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Letzte Bearbeitung:

12.12.2022 16:46


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1277 [zuletzt aufgerufen am 25.11.2024]

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