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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Cosa

Name (modern):

Ansedonia

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher VIIII     Albinia Flumen     
Toponym nachher ∞     Succosa     XX     Portus Herculis     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/413107
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

3B4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Cosam (292,1; 300,5), Cosa (300,1), Cosa traiectus Igilium (514,2)

Alternativer Name (Lexika):

Cosa(e) (DNP)

RE:

Cosa [1]

Barrington Atlas:

Cosa (42 A4)

TIR / TIB /sonstiges:

Cosa (TIR K 32, 60f., 282)

Miller:

Cosa

Levi:

Cosa (A,III,1)

Ravennat:

Cosa (p. 70.09; 85.56)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Κόσσαι (3,1,4)

Plinius:

Cosa Volcientium a populo Romano deducta (3,51)

Strabo:

Κόσσα (5,2,5), Κόσσαι (5,2,8)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Plin 3,51:
Cosa Volcientium a populo Romano deducta (3,51)
Kommentar:
h. Cosa bei Ansedonia, eine von den Römern nach Niederwerfung der Bewohner von Volci angelegte Kolonie, vgl. Vell Pat. 1,14,7.

Miller, Itineraria, Sp. 245f.:
Cosa, it. (St, Cic, Caes, Ml, Pl, Tac, Vergil, Rutil), Cosa (Ra, Gu), Cosam (It), Cossa (Münzen), Cosae, Cosai (St, Iss), Cossae (Pt); sehr alte Stadt (Verg) der Volcientes (Pl), wahrscheinlich zu den 12 Bundesstädten, seit 275 v. Chr. col., später verstärkt (Liv) - Julia (Münzen), mit Rechten eines munic. (Cic), am gleichnamigen Vorgebirge (Cosa Promontorium - Tac) oder Mons Argentarius. Nach Rutilius sei die Stadt wegen einer großen Menge von Mäusen von den Einwohnern verlassen worden; wahrscheinlich von Alarich zerstört; j. Ruinen auf einem Hügel bei Ansedonia. I: CIL XI 2630. Orbitello: ib. 2631-2640. 20. Eine Seitenstraße ans Meer verbindet - Cosa (Der Strich fehlt bei Bt, Bg, Ve) mit Port. Hercul`.

Datierung (Barrington):
Cosa – Hellenistic/Roman/Late Antique (Brown 1951; PECS)

DNP:
Cosa(e)
(Κόσσαι). Ortschaft in fester Lage hoch über dem Meer, colonia 273 v.Chr. (Plin. nat. 3,51; Vell. 1,14,6) im Gebiet von Vulci, verstärkt 196 v.Chr. (Liv. 32,2,7; 33,24,8), h. Ansedonia. Sonderbarerweise bringt Verg. Aen. 10,168 C. mit Aeneas in Verbindung; das etr. Ethnikon cusate und früher etr. Einfluß könnten Verwirrung verursacht haben (evtl. gab es eine etr. Stadt beim h. Orbetello). Von 90 v.Chr. an civitas Romana; im 5. Jh.n.Chr. wegen einer Rattenplage verlassen (Rut. Nam. 1,285ff.). Reste der Stadtmauer mit Türmen.
Cataudella, Michele

Zur Entfernungsangabe (Miller, Itineraria, S. LII)
Eigentümlich ist die Abkürzung .co., durch welche die Zusammengehörigkeit von 2 Orten bezeichnet wird, und welche wahrscheinlich bloß con, oder auch connexum, conjunctum, compitum, nach Desjardins compendium zu lesen, nach Cuntz das vom Abschreiber nicht verstandene Abkürzungszeichen ∞ = mille, eine Meile, was in den meisten Fällen zutrifft; oft falsch gedeutet.

RE:
Cosa [1] Cosa (so die Münzen und Inschriften, nur poetisch Cosae Vergil; Κόσσα oder Κόσα Strab. V 222; Κόσαι Strab. V 225; Κόσσαι Ptolem. III 1, 4; Einwohner Cosanus), Stadt an der etrurischen Küste, östlich vom Mons Argentarius. Sie scheint nicht als unabhängige Etruskerstadt existiert zu haben (Verg. Aen. X 168 beweist nichts), sondern erst von den Römern, die 280 v. Chr. die Volcienter unterworfen hatten, in deren Gebiet als Colonie im J. 273 gegründet zu sein (Plin. III 51: Cosa Volcientium a populo Romano deducta. Vellei. I 14). Sie wurde als wichtiger militärischer Platz stark befestigt. Die turmbewehrte Stadtmauer, welche das annähernd quadratische Stadtgebiet und die Akropolis in einer Länge von fast 2 km. umgiebt, zählt noch heute zu den imposantesten und besterhaltenen Beispielen polygonaler Befestigungsbauten in Italien (nach F. Noack Röm. Mitt. 1897, 193ff. zeigt sie Nachwirkung griechischer Bautechnik des 5. oder 4. Jhdts.). Auch der Hafen, portus Cosanus, wird in den Kämpfen gegen Karthago (Liv. XXII 11, 6. XXX 39, 1) und den Bürgerkriegen (Caes. bell. civ. I 34. Cic. ad Att. IX 6, 2. IX 9, 3. Rutil. Namat. I 297) genannt (s. auch Portus Herculis). Im J. 209 gehörte C. zu den 18 Colonien, welche Rom fernere Stellung ihres Contingents zusagten (Liv. XXVII 10, 8); im J. 196 erlangten die Colonisten eine drei Jahre vorher vergeblich erbetene Verstärkung um tausend Ansiedler (Liv. XXXII 2, 7. XXXIII 24, 8). Münzen im 3. Jhdt. von der Colonie geprägt, haben die Aufschrift COSA oder COSANO (CIL I 14. Garrucci Monete dell’ Italia II 74. Berliner Münzkatalog III 1, 34). In der Kaisergeschichte wird C. nur erwähnt gelegentlich des Ausgangs des Postumus Agrippa (Tac. ann. II 39), ferner von den Geographen (Strab. V 221. 225. Mela II 72. Plin. III 51. 81. Ptolem. III 1, 4) und Itinerarien (Ant. 292. 300; Maritim. 514); doch lag C. nicht direct an der Via Aurelia, sondern war durch eine Vicinalstrasse mit der Succosa genannten Station verbunden (Tab. Peut. Geogr. Rav. IV 32 p. 267. V 2 p. 335 P.). Inschriften, von der respublica Cosanorum dem Caracalla [1667] (CIL XI 2633) und Gordian (ebd. 2634) gesetzt, bezeugen das Fortbestehen im 3. Jhdt., lehren aber nichts über die Stadtverfassung. Nicht einmal die Tribus ist sicher. Anfang des 5. Jhdts. nennt Rutilius (Itin. I 485) die Stadt verödet, angeblich seien die Bewohner durch Mäuseplage gezwungen worden, sich eine andere Heimstätte zu suchen. Seit dem 9. Jhdt. tritt an die Stelle C.s eine Stadt Ansedonia, die aber gleichfalls schon im späteren Mittelalter wieder unterging; sie giebt aber noch jetzt der Ruinenstätte den Namen. Gelegentlich erwähnt wird C. noch von Sotion περὶ ποταμῶν c. 14, aus Isigonus von Nicaea (Mueller FHG IV 437, 14). Über die Reste der Stadt s. Dennis Cities and cemeteries of Etruria II 245–262; neuere Ausgrabungen Not. d. scavi 1885, 241–248. Lateinische Inschriften CIL XI 2629–2643. Häufig wird in Hss. Cosa mit Compsa (s. d.) verwechselt, das angebliche C. im Gebiet von Thurii hat nie existiert, s. Mommsen CIL IX p. 88. X p. 18. Das (praedium) Cosanum bei Cic. ad Att. XV 27, 1 kann mit C. zusammenhängen, schwerlich dagegen die praedia Cosana, wo Vespasian (nach Suet. Vesp. 2) erzogen wurde.
[Hülsen.]

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 245f.;

Hülsen, Christian, Cosa [1], in: RE IV.2 (1901), Sp. 1666-1667;

Cataudella, Michele, Cosa(e), in: DNP 3 (1997), Sp. 211;

Nissen II, 310;

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. 12;

F.E. Brown, C., 1980.

Cosa (TIR K 32, 60f., 282)

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Letzte Bearbeitung:

19.08.2024 14:07


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https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=131 [zuletzt aufgerufen am 30.09.2024]

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