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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Adrimitios

Name (modern):

Ören Tepe, früher Kap KarataşKaratasch (Miller)

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XV+?     Antandros     
Toponym nachher -     Pergamo     XV     Corifanio     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Asia Minor

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

8B3

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Adramitio (335,2)

Alternativer Name (Lexika):

Adramyttion (DNP)

RE:

Adramytteion

Barrington Atlas:

Adramyttium (56 D2)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Adrimitio(s)

Levi:

Adrimitios (A,II,2)

Ravennat:

Adrimition (p. 30,60); Adrimitin (p. 91,26)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Kaiserzeit (Severer & 3. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Datierung: Die Vignette weist auf eine Zeit größerer Bedeutung, wohl ab der Attalidenherrschaft (3. Jh. v. Chr.) bis in frühbyzantin. Zeit. Die wahrscheinlich zu lesende Namensendung –mitios hat ihre engste Parallele im Itinerarium Antoninum (Die Graphie mit einfachem –τ- erscheint in der Literatur erstmals im 1. Jh. v. Chr. bei Diodor). Daher erscheint eine Datierung ab dem 3. Jh. n. Chr. am wahrscheinlichsten.

Kommentar zum Toponym:

Doppelturmvignette, etwas kleiner als sonst, wie auch bei den anderen Städten auf dieser Küstenstrecke.

Lies: [ - ? - ]ṃị̣̣tios
Der Namenszug, der mit Rücksicht auf die Flusslinie zweigeteilt wurde, ist stark verwischt. Die Endsilbe -tios (= -tios) ist jedoch noch eindeutig lesbar.
Links davon, vor der grünen Flusslinie, sind Reste eines “m” und eines “i” noch sehr schwach erkennbar. Die Buchstaben davor am Wortanfang sind durch einen Fleck unleserlich. Die ältereren Herausgeber Bertius, Berger und Welser lasen noch Adrimitios, entweder aufgrund eines damals noch besseren Erhaltungszustandes der TP oder als Konjektur auf der Basis des Ravennas (s. u.). Die neueren Editoren Scheyb, Mannart und Podocatherus bieten Ad nimituos.

Die Namensform Adrimitios ist sonst nicht belegt,
es sei denn, bei Adrimition Rav 2,18 p. 30,60 handelt es sich um den Richtungsakkusativ und nicht um einen Nominativ im Neutrum.
Die Namensendung auf –os/-ος ist sonst in der antiken Literatur nur noch belegt bei Plinius d. Ä., und zwar in der Namensform Adramytteos (fem.): nat. 5,122 in hoc tractu Ide mons et in ora, quae sinum cognominavit et conventum, Adramytteos olim Pedasus dicta (im Akk. nat. 5,123 deportant Adramytteum negotia Apolloniatae a Rhyndaco amne).
In der griechischen Lit. erscheint nur –μύ-, niemals die itazistische Graphie –μι-, im Lat. erschent –mi– nur noch im ItAnt und bei Rav.

Der Ort ist belegt seit Herodot, und zwar in unterschiedlichen Graphien.
Zu den verschiedenen Schreibweisen und Namensaitia Steph. Byz. s. v. Ἀδραμύτειον (so Meineke; -ττ– in den Hss.; s. dazu Billerbeck app. ad loc.)· πόλις τῆς κατὰ Κάικον Μυσίας. ἡ γραφὴ διχῶς, διὰ τοῦ τ καὶ διὰ τοῦ δ, καὶ διὰ διφθόγγου καὶ διὰ τοῦ ι, καὶ δι´ ἑνὸς τ καὶ διὰ δύο. ἀλλὰ δι´ ἑνὸς τ, ὅταν ἔχῃ δίφθογγον, καὶ διὰ δύο, <ὅταν> τὸ ι μόνως. κέκληται ἀπὸ Ἀδραμύτου κτίστου, παιδὸς μὲν Ἀλυάττου Κροίσου δὲ ἀδελφοῦ, ὡς Ἀριστοτέλης ἐν Πολιτείαις (Aristoteles fr. 484 Rose = fr. 473 Gigon) καὶ ἄλλοι. τινὲς δὲ ἀπὸ Ἕρμωνος τοῦ Λυδῶν βασιλέως. τὸν γὰρ Ἕρμωνα Λυδοὶ Ἄδραμυν καλοῦσι Φρυγιστί. οὐ δύναται δέ, ὡς Ἡρωδιανός (Herodian 1,373,9), διὰ τὸ μὴ ἔχειν τὸ τ τὸ Ἄδραμυς. ὁ πολίτης Ἀδραμυττηνός … λέγεται δὲ καὶ Ἀδραμύττιον διὰ τοῦ ι, ὡς Κρατῖνος (Kratinos fr. 508 Kassel/Austin [PCG IV 335]).

(Soweit erkennbar) ähnliche (?) Namensformen:
- Adramitio ItAnt 335,2
- Adrimitin Rav 5,9 p. 91,26; Guido 99.

Die Graphie mit einfachem –t- ist literar. belegt seit Diodor:
- Ἀδραμύτιον (Akk.) Diod. 12,73,2 τοῖς δ´ ἐκπεσοῦσι Δηλίοις Φαρνιάκης ὁ σατράπης ἔδωκεν οἰκεῖν πόλιν Ἀδραμύτιον; 12,77,1 ἐπὶ δὲ τούτων Ἀθηναῖοι μὲν κατά τινα χρησμὸν Δηλίοις ἀπέδοσαν τὴν νῆσον, καὶ κατῆλθον εἰς τὴν πατρίδα οἱ τὸ Ἀδραμύτιον οἰκοῦντες Δήλιοι u. ö.; ### Not. Episc. 88 als Bistum der Ἐπαρχία Ἀσίας und der Μητρόπολις Ἐφέσου
- s. außerdem das Ethnonym Gen. pl. ΑΔΡΑΜΥΤΗΝΩΝ auf Münzen seit dem 2. Jh. v. Chr., s. Stauber 1996 Bd. 2, Nr. 27ff.

Vorherrschend ist –tt-:
- Ἀτραμύττειον Hdt. 7,42 ἐποιέετο δὲ τὴν ὁδὸν … ὁ στρατὸς … διὰ τοῦ Ἀταρνέος ἐς Καρήνην πόλιν. ἀπὸ δὲ ταύτης διὰ Θήβης πεδίου ἐπορεύετο, Ἀτραμύττειόν τε πόλιν καὶ Ἄντανδρον τὴν Πελασγίδα παραμειβόμενος.
- Ἀτραμύττιον Thuk. 5,1 καὶ οἱ μὲν Δήλιοι Ἀτραμύττιον Φαρνάκου δόντος αὐτοῖς ἐν τῇ Ἀσίᾳ ᾤκησαν, οὕτως ὡς ἕκαστος ὥρμητο; 8,108;
- Adramytteum (Akk.) Liv. 37,19,7f; 37,21,4 ad tuendum Adramytteum (so schon in der Mainzer Ed. von 1519 plausibel emendiert aus jeweils unterschiedlichen Verschreibungen)
- Ἀδραμύττιον Ps.-Skyl. 98,2 εἰσὶ δὲ πόλεις ἐν αὐτῇ Ἑλληνίδες καὶ ἐν τῇ Λυδίᾳ αἵδε· Ἄστυρα, οὗ τὸ ἱερὸν <Ἀρτέμιδος, καὶ> Ἀδραμύττιον. <μετὰ> δὲ <Ἀδραμύττιον> ἡ χώρα Λεσβία (lyd. Stadt an der Grenze zum lesbischen Gebiet); Xen. anab. 7,8,8 παρὰ θάλατταν πορευόμενοι … εἰς Θήβης πεδίον. ἐνεῦθεν δι´ Ἀδραμυττίου καὶ Κερτωνοῦ ὁδεύσαντες εἰς Καΐκου πεδίον ἐλθόντες Πέργαμον; Strabo 13,1,2 ἀπὸ Λεκτοῦ δὲ μέχρι Καΐκου ποταμοῦ καὶ τῶν Κανῶν λεγομένων ἔστι τὰ περὶ Ἄσσον καὶ Ἀδραμύττιον καὶ Ἀταρνέα καὶ Πιτάνην καὶ τὸν Ἐλαϊτικὸν κόλπον (οἷς πᾶσιν ἀντιπαρήκει ἡ τῶν Λεσβίων νῆσος); 13,1,51 πλησίον δ´ εὐθὺς τὸ Ἀδραμύττιον, Ἀθηναίων ἄποικος πόλις ἔχουσα καὶ λιμένα καὶ ναύσταθμον (Athen. Kolonie in der Nähe von Astyra und dem dortigen Artemis-Hain mit Hafen und Schiffstation); 13,1,65 Μυσία μὲν οὖν ἐστιν ἡ περὶ τὸ Ἀδραμύττιον, ἦν δέ ποτε ὑπὸ Λυδοῖς (καὶ νῦν πύλαι Λύδιαι καλοῦνται ἐν Ἀδραμυττίῳ, Λυδῶν, ὥς φασι, τὴν πόλιν ἐκτικότων) u. ö.; Pausan. 4,27,9; Menipp. peripl. p. 156 Diller Ἀπὸ Κάννων ἤτοι Ατταίας μέχρι Ἀδραμυττίου παράπλους. … Ἀπὸ Ἀδραμυττίου μέχρι Λεκτοῦ παράπλους.
- Adramytti (Genitiv) Concil. Ephes. a. 431 (Mansi V) p. 612c Helladius episcopus Adramytti subscripsi.

Mit Adrymetum/Hadrumetum verwechselt (in den Handschriften bzw. vielleicht schon von den antiken Autoren, s. ThlL s. v. Adramyn 1 822,35ff):
Cic. Flacc. 68 Adramytii (Camerarius), die Handschriften überliefern Adrymeti und Adrimeti.
Mela 1,91 gremio interiore campus Thebe nomine; Adrymetion, Asturam, Chrysam oppida eodem quo dicta sunt ordine adiacentia continet, in altero latere Antandrum.

Der Name ist thrak. Ursprungs (s. Detschew 1957, 17; Zgusta 1984, 47).

Die Stadt lag in Wirklichkeit im Inneren der nach ihr benannten Bucht (Plin. nat. 5,122), die auf der TP nicht eingezeichnet ist. Aus dieser günstigen Lage, durch sie es sowohl wichtige Land- als auch Seeverbindungen kontrollierte, resultierte die Bedeutung des Ortes (s. Schwertheim, DNP).
Archäolog. Funde belegen eine Besiedelung des Gebietes spätestens seit der frühen Eisenzeit (s. https://www.adramytteion.org/kent-tarihcesi). Die Vorgeschichte des Ortes ist allerdings unklar: Von Plin. nat. 5,122 mit dem homerischen Pedasos identifiziert, von Hierokl. 665 dagegen mit Lyrnesos (s. Hirschfeld, RE 404). Umstritten ist auch, ob die Gründung auf thrak. oder lyd. Initiative zurückgeht, wobei in den antiken Quellen die letzte Version überwiegt (Aristoteles, Politeiai fr. 473 Gigon ap. Steph. Byz. s. v. nennt den Bruder des lyd. Königs Kroisos, Adramys, als Gründer).
Im lyd. Reich scheint Adramyttion eine wichtige Rolle gespielt zu haben; so war Kroisos vor seiner Thronbesteigung Archon der Stadt. Erst durch die auf Erlaubnis des Satrapen von Daskyleion hin erfolgte Aufnahme von Exulanten aus Delos. 422 v. Chr. hellenisiert (Ps.-Skyl. 89 πόλις Ἑλληνίς), irgendwann wohl auch von Athenern besiedelt (Strabon 13,1,51). 411 v. Chr. wurden zahlreiche Griechen von Arsakes, einem Untergebenen des persischen Satrapen Tissaphernes ermordet (Thuk. 8,108,4). Dennoch erscheint die Staatsform von Adramyttion unter den von Aristoteles (fr. 484 Rose = fr. 473 Gigon) gesammelten griechischen Verfassungen. Im Satrapenaufstand als Zufluchtsort des Ariobarzanes 366 v. Chr. von Autophradates belagert. 362/1 v. Chr. werden Münzen der Stadt mit dem Portrait des aufständischen Orontes geprägt. Die strategisch günstige Lage führte auch in hellenist. Zeit zu Belagerungen und Plünderungen (302, 201und 190 v. Chr.). Die Attaliden bauten Adramyttion, dessen Gebiet durch die Übernahme von Thebe, Lyrnessos und Iolla stark vergrößert wurde, als Verwaltungszentrum einer dioíkésis aus (s. Schwertheim, DNP).
Durch das Testament Attalos´ III. fiel die Stadt im Jahr 133 v. Chr. an das Röm. Reich und wurde Hauptort eines conventus (Plin. nat. 5,122). Trotzdem ergriffen die Bewohner die Partei Mithradates´ VI. und erhoben sich 84 v. Chr. erfolglos gegen diesen (Strabo 13,1,66). 75 v. Chr. ein Sitz des portorium Asiae (s. Schwertheim, DNP). In römischer bis frühbyzantin. Zeit Blüte, in der das Herrschaftsgebiet die gesamte Troas-Region bis nach Ephesus umfasste (s. https://adramytteion.org/kent-tarihcesi). Auch das geistige Leben scheint nicht unbedeutend gewesen zu sein (Strabo 13,1,66 erwähnt ihn als Heimat des berühmten Rhetors Xenokles, vgl. Cic. Brut. 316; s. Hirschfeld, RE 404). Die Münzprägung endete allerdings unter Gallienus (253 - 268 n. Chr.). In byz. Zeit. Bischofssitz. Wahrscheinlich um 1100, nicht schon unter Traianus (Lyd. mens. 4,23), wurde der Hafenplatz wegen Verlandung aufgegeben. Sein Name lebt in der Bezeichnung der 1093 gegründeten Nachfolgesiedlung Edremit weiter.
Sicherer Hafen und Durchgangsstation für die Erzeugnisse der Ebene von Thebe und der Wälder des Ida (s. Schwertheim, DNP). Paulus bestieg ein Schiff aus Adramyttion auf der Reise zu den Küstenstädten Asias (Apg 27,2 πλοίῳ Ἀδραμυττηνῷ)

Archäolog. Reste: vor allem römische und spätrömische Terrakotten, Figurinen und Keramikreste. In Bergaz Tepe, der nördl. Fortsetzung des Ören, Fundschichten von chalkolith. bis byzantin. Zeit (s. https://adramytteion.org/arastirma-tarihcesi-2012 mit Literatur).
Zu den Ausgrabungen, die seit 2012 nach einer mehrjährigen Unterbrechung unter der Leitung von Hüseyin Murat Özgen wieder aufgenommen wurden, s. https://www.adramytteion.org/; dort Überblick über die Forschungsgeschichte und ausführliche Grabungsberichte der Campagnen von 2001-2003, 2004-2007 und seit 2012 mit Bibliographien.

Inschriften: Schwertheim 1992; Stauber 1996 = IK 51, 127-149.

Münzen: Stauber 1996 = IK 51, 193ff; s. auch https://www.asiaminorcoins.com/gallery/thumbnails.php?album=95

- Meilenangabe nach Pergamo: fehlt.
dazwischen eine leere Ortschicane
- Kreuzender Fluss: (river, no. 104) [Fl Caicus]
- Meilenangabe nach Corifanio: XV (15),
dazwischen eine leere Ortschicane.
- Kreuzender Fluss: (river, no. 104) [Fl Caicus].
Die Tabula stellt Adramyttion als einen Kreuzungspunkt dar, von dem aus man etweder auf dem direktem, aber schwierigem Weg durch das steile Pindasos-Gebirge im Landesinneren nach Pergamon gelangen konnte, oder auf dem leichteren, aber deutlich längeren Küstenweg über die Wegstationen Corifanio, Elatia und Attalia, um erst danach, kurz vor dem Ort 8B4 Ela (= Elaia), nach Nordwesten in das Landesinnere in Richtung auf Pergamon umzuschwenken.
Die direkte Verbindung durch das Pindasos-Gebirge besaß wahrscheinlich, entgegen der Darstellung auf der TP, wenigstens eine Wegstation, und zwar das schon durch Xenophōn belegte Kertōnon oder Kytōnion (Xen. anab. 7,8,8), das vielleicht möglicherweise auf dem Asar tepe in der Nähe des heutigen Dorfes Çumavlu, 24 km nördlich von Pergamon zu lokalisieren ist (s. Külzer 2016, 61f).








[Kommentar (BH):
Welser liest "Adrimitio(s)", Scheyb liest "ad nimittio(s)"]

Kommentar (Talbert):
The name seems to be divided to accommodate the course of river #104, and only the three letters to its right are legible. There is a raised mark after the final "o", which Miller interprets as "s"; I remain unsure of its intended meaning.
-> Stretch to Pergamo
One stretch is drawn as two.
River crossing: (river, no. 104)
-> Stretch to Corifanio
One stretch is drawn as two.
River crossing: (river, no. 104)

Miller, Itineraria, Sp. 699:
Adrimitios (so bei Bt, Bg, Ve; irrig Ad nimituos (Sch, Ma, Pd), Ad nunittio(s) (Kt) und Ad miacttos oder - nuacttos(s) (kaum noch leserlich - Dj, die Stelle ist sehr verblaßt, und es ist wohl zu lesen: Adrimitios oder Adrametios)), Adrimition und Adrimtin (Ra), Adrimitin (Gu), Adramitio (It), Adramyttium quae antea Lyrnesus (Hl), ὁ Ἀδραμυτίου - Ἀδραμυττίου (ne), ehemals Ὑποπλάκιοι Θῆβαι (Not App), Adramyttium (Charon, Xen, Scyl, St, Pt, Hl, Ml, Cic), Ἀδραμύττειον oder Ἀτρ - - (Hd, Thuc, Steph), Adramytta (Theoph), Adramytteum (Liv), Adramitteos (Pl); von Adramys, einem Bruder des Krösus, gegründet, besonders als Hafenstadt seit der pergamenischen Herrschaft blühend und wichtig; unter den Römern Sitz eines conventus juridicus; Vaterstadt des Xenocles; lieferte das unguentum oenanthinum (Pl). Nach Hl. identisch mit Lymessus des Hom, das aber nach St 80 st südlicher liegt. 60 st nordöstlich lag nach St das homerische Thebe, nach welchem dieses Gebiet bis Coryphas das thebische Gefilde hieß. - Nach Adr. ist benannt der Adramyttenus Sinus (St; j. MB von Adramyti);
j. Ruinen Karatasch am Meer bei Kemer; das moderne j. Adramyti, türkisch Edremid, liegt 12 km nordöstlich von der Ruinenstätte.
Fluß (Euenos) j. Freneli.
Abzweigung nach Pergamum, Strecke 102.
15.

Miller, Itineraria, Sp. 715:
Adrimitios, Strecke 100; j. Ruinen südwestlich von Adramyti-Edremid bei Kemer.
-; 53 (It), es sind nur 33 mp; der Verbindungsstrich weißt einen Haken auf, weshalb vielleicht eine Station [Cytonio 18, j. Asar Kaja, inde Pergamo 10] fehlt.

Literatur:

Çoruhlu, Tülin: Ören (Adramytteion Antik Kenti) Kazılarında Ele Geçen Bizans küçük Buluntular, in: Böhlendorf-Arslan, Beate/Ricci, Alessandra (Hgg.): Byzantine small finds in archaeological contexts (Byzas 15), Istanbul 2012, 163-172.

Detschew, Dimiter: Die thrakischen Sprachreste, Wien 1957, 17.

Hirschfeld, Gustav: Adramytteion, RE 1,1 (1893), 404.

Külzer, Andreas: Zwischen Europa und Asien: Zur Darstellung der thrakischen Chersones und des westlichen Kleinasien auf der Tabula Peutingeriana, Orbis Terrarum 14 (2016), 49-68, hier: 61.

Miller, Itineraria, Sp. 699; 715.

Nollé, J.: Adramyttion, in: Hakkert, A. M. (Hg.): Lexicon of Greek and Roman Cities and Place Names in Antiquity c. 1500 B.C. – c. A.D. 500, Amsterdam 1990ff, 185-190.

Rubinstein, Lene: 800. Adramyttion, in: Hansen, Mogens Herman/Nielsen, Thomas Heine: An inventory of archaic and classical poleis, Oxford 2004, 1038.

Schwertheim, Elmar: Neue Inschriften aus Adramyttion, in: Epigraphica Anatolika 19 (1992), 125-133.

Schwertheim, Elmar (Münster), “Adramyttion”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Consulted online on 12 January 2021
First published online: 2006.

Stauber, Josef: Die Bucht von Adramytteion. Band 1: Topographie, Band 2: Inschriften, literarische Testimonia, Münzen (= Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien 50 und 51), Bonn 1996.

Zgusta, Ladislav: Kleinasiatische Ortsnamen, Heidelberg 1984, 47.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

12.12.2022 16:28


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1320 [zuletzt aufgerufen am 18.09.2024]

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