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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Taspa

Name (modern):

? bei Apa ?

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher -     Yconio     
Toponym nachher XXIIII     Isaria     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Asia Minor

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

9B2

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Taspa

Barrington Atlas:

‘Taspa’? (66 A2)

TIR / TIB /sonstiges:

s. Kommentar

Miller:

Taspa

Levi:

 

Ravennat:

Capa (p. 30,3)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

? Χασβία (var. lect. Κασβία; 5,6,16)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Kaiserzeit (2. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Der Ort erscheint in der Literatur frühestens bei Ptol. (?, s. Kommentar).

Kommentar zum Toponym:

Namensform nur hier belegt.

Weitere Namensform(en)?:
- Capa Rav 2,17 p. 30,3 Colonia Isauria – Garbriando – Capa – Silendero - Neapolis
= ? Χασβία (var. lect. Κασβία) Ptol. 5,6,16 Κόρνα - Χασβία - Βάρατθα (Βάραχθα) in Lykaonien
 falls Χασβία/Κασβία und Capa denselben Ort bezeichnen wie Taspa (so ItMiller 731), könnte man eine Verschreibung von „Chasbia“ oder „Casbia“, wie Ptol. wohl am korrektesten überliefert, zu „Caspa“ in der gemeinsamen Quelle von Rav und TP vermuten, was dann jeweils unterschiedlich weiter verschrieben wurde (auf der TP unziales T zu C). Dies ist palägraphisch wahrscheinlicher als eine Verschreibung aus „Lystra“.

Eine Identität mit Lystra/Col. Iulia Felix Gemina, dem heutigen Hügel Zoldera, 1,5 km. nw. von Hatunsaray, etwa 34 km sw. von Ikonion, vermutet TIB 4, 200, wie schon Kiepert FOA VIII (nicht so BAtlas 66 A1 und A2), als Bistum seit 381 belegt. Auch TIB 5, 138 zieht Lystra als Alternative zu einer Lokalisierung bei Apa in Betracht. Doch die dabei vermutetete Verschreibung von „Lystra“ in „Taspa“ wäre sowohl in griech. als auch in lat. Graphie schwer erklärbar.

Wenig wahrscheinlich ist auch eine Identifizierung mit Thebasa, erstmals erwähnt bei Plin. nat. 5,95 (ipsius Lycaoniae celebrantur Thebasa in Tauro); Plin. nat. 5,147 führt die Thebaseni außerdem unter den oppida der Tektosagen in Galatia auf. Diese Identifizierung, erstmals (mit Vorsicht) vorgeschlagen von Cramer 1832, 74, wurde bereits von Ruge, RE 2462 zurückgewiesen. Eine Lokalisierung von Thebasa bei Kesmez und Sekalesi im Karaca Dağ, also wesentlich weiter östlich, wird von TIB 4,232 für wahrscheinlich gehalten, wo eine Gleichsetzung mit Taspa folglich nicht in Betracht gezogen wird.

Die vielleicht plausibelste Hypothese ist die Lokalisierung von Taspa/Capa/Χασβία in Apa; dort lag eine größere prähistorische und antike Siedlung (s. dazu Wagner/Wilson 2019, 72f), die heute in der Talsperre Apa Barajı versunken ist, mit einer Brücke über den Çarşamba Suyu, 4 km westl. des heutigen (umgesiedelten) Dorfes Apa, ca. 40 km nö. von Zengibar Kalesi, der mutmaßlichen TP-Folgestation 9B2 isaria, was grob zu der Entfernungsangabe auf der TP von 24 Meilen passen würde.
Die Station lag an der durch Meilensteine bezeugten und hier in der TP verzeichneten, aber in Wirklichkeit Richtung SSW verlaufenden Römerstraße D Ikonion (9B2 iconio) – Lystra – Leontopolis – Germanikupolis – Anemurion (9B2 Animurio; zu dieser Strecke s. TIB 5, 138f). Einen literar. Beleg für die Strecke von Ikonion nach Isaura bietet das Martyrium des Hl. Konon von Bidana 306; 315 Trautmann – Klostermann = § 133–134 Pilhofer (s. dazu TIB 4, 109). Die Route verlief von Lystra südwärts nach Apa, wo auch ein Meilenstein von 81 v. Chr. gefunden wurde (French 2012, 172f).
Die Lokalisierung von Taspa nach Apa zieht auch TIB 5, 138 als Alternative in Betracht und dort, bzw. bei Adaköy, lokalisiert es auch BAtlas, S. 1020 mit French 1984, ebenso French 2016, 77 sowie nach erneuter Sichtung der antiken Reste auch Wagner/Wilson 2019, 69.

Meilenangabe nach isaria: XXIIII (24),
in Wirklichkeit ca. 40 km Richtung Südwesten. Die Strecke ist ist durch Meilensteinfunde nahe südwestl. von Isaura bezeugt (s. TIB 5, 138).
Dazwischen eine leere Ortschicane.





Kommentar (Talbert):
-> Stretch to isaria
One stretch is drawn as two.

Miller, Itineraria, Sp. 731:
Taspa, Capa? (Ra), Casbia (Pt); j. in Kavak, wo Meilensteine: CIL III 6156-6158. N. a. Ruinen bei Kaja Arso; oder mit Lystra identifiziert (R Kp). Ra dazwischen: Garbriando (?).

Literatur:

Cramer, John Anthony: A Geographical and Historical Description of Asia Minor. Vol. II, Oxford 1832, 74.

French, D. H.: The site of Dalisandus, Epigraphica Anatolica 4 (1984) 85-98, hier: 88.

French, D. H.: Roman Roads and Milestones of Asia Minor, Vol. 3: Milestones, Fasc. 3.2 Galatia (= BIAA Electronic Monograph 2), Ankara 2012, 172f.

French, D.: Roman Roads and Milestones of Asia Minor, vol. 4, The Roads, Fasc. 4.1 Notes on the Itineraria (= Electronic Monograph 10), Ankara 2016.

Hild, F.: Die Route der Tabula Peutingeriana (Tab. Peut.) von Iconium über Ad Fines und Tetrapyrgia nach Pompeiopolis in Kilikien, Anatolia Antiqua 1 (1991), 311.

Miller, Itineraria, Sp. 731.

Ruge, W.: Taspa, RE II 4,2 (1932), 2461f.

Wagner, Bob/Wilson, Mark: Why Derbe? An Unlikely Lycaonian City for Paul´s Ministry,
Tyndale Bulletin 70/1 (2019), 55-84.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

18.12.2022 11:07


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1458 [zuletzt aufgerufen am 18.09.2024]

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