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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Lince

Name (modern):

Güllübahçe ? oder Kapıkırı ?

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher LXXI     Ephesum     
Toponym nachher LVI     Miletum     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Asia Minor

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

9B1

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Lince

Barrington Atlas:

Priene/‘Lince’? (61 E2)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Lince

Levi:

 

Ravennat:

Lincie (p. 30,52); Lince (p. 91,12)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Archaik

Begründung zur Datierung:

Falls es sich um eine Verballhornung von Heraclia Latmi (Pleistarcheia) handelt, wäre der Ort von Hekataios bis in byz. Zeit belegt.

Kommentar zum Toponym:

Gleiche Namensform:
- Lince Rav 5,8 p. 91,12 (gleiche Ortsreihe wie p. 30,52, s. u.)

Alternative Namensformen:
- Lincie Rav 2,18 p. 30,52 Eraclea – Pirras – Lincie – Palene – Micale – Efesos
- Imote Guido 97 Heraclea – Pira – Imote – Palene

Identifizierungshypothesen:
- Tomatia, heute: heute Doğanbey an der Küste nw. von Milet (ItMiller 704)
- Verschreibung aus Priene/Πριήνη vermutete Bürchner, RE s. v. Lince, 712, der bedeutenden Bischofsstadt, heute: Güllübahçe (so auch BAtlas 61 E2).
- Vielleicht am pausibelsten ist die Vermutung von Hild 2014, 25 einer Verschreibung aus Eraclea Latmi (He¬rakleia am Latmos), heute: Kapıkırı. Hild hält das bei bei Rav und Guido (s. o.) zwei Stationen vorher erwähnte Heraclea für ursprünglich zugehörig zu Lince. Ein solcher Kopierfehler kann leicht dadurch erklärt werden, dass auf der gemeinsamen Kartenvorlage von TP, Rav und Guido die beiden Namensteile übereinander bzw. leicht versetzt eingetragen waren, so dass sie als zwei verschiedene Orte missverstanden werden konnten. Herakleia/Pleistarcheia war ein Hafenort im latmischen Golf, belegt seit Hekat. BNJ 1 F 239 (Ηράκλεια ἡ ὑπὸ Λάτμωι), später Bischofsitz, an der ion.-karischen Grenze, daher von Ps.-Skyl. 99,1 und Strabo 14,2,6 – wie auch auf der TP - zu Karia gerechnet (s. Bürchner, RE s. v. Herakleia 15), von Plin. nat. 5,113 dagegen zu Ionia (inde mons Latmus, oppida Heraclea, montis eius cognominis …).

Allerdings lag Herakleia nicht auf einer direkten Strecke von Ephesus nach Milet, sondern östl. von letzterem.

Meilenangabe nach Miletum: LVI (56),
wohl zu weit (s. Hild 2014, 25);
fehlende Ortschicane.
Gegen ItMiller 703f, der hier nur einen Seeweg erkennen will, von dem die TP nach Milet nur die Spitzen der Halbinseln aufführe (Mindus, Cnidus, Loriana, in einer, wie üblich stark generalisierten Darstellung des Küstenverlaufs), sieht Hild 2014, 11 durch Funde von Meilensteinen die Existenz der von Miller in Abrede gestellten Küstenstraße von Ephesus über Lince nach Milet und weiter der Küste entlang bestätigt, auch wenn diese keine Fernverbindung im Sinne einer Handelsroute darstellte, für welche der Seeweg oder bequemere Binnenrouten genutzt worden seien.




Kommentar (Talbert):
-> Stretch to Miletvm
The start of this stretch is not marked.

Miller, Itineraria, Sp. 704:
Lince, it. und Lincie (Ra), Imote (Gu); j. Tomatia. Zwischen L. und Pyrrha war die einstige Mündeung des Mäander (cf. Pt) – j. Mündung jenseits von Milet. Mysus lag ebenfalls am Meer. – Ra schiebt ein: Pirras oder Pira (Gu) - sonst Tyrrha (St, Pt, Pl), 50 st von der Mündung des Mäander entfernt (St), von Milet direkt über das Meer 30 st. Eraclia, Heraclea (Gu) est H. ad Latmum (autores).

Literatur:

Bürchner, L.: Herakleia 15, RE 8,1 (1912), 431f.

Bürchner, L.: Lince, RE 13,1 (1926), 712.

Hild, Friedrich: Meilensteine, Straßen und das Verkehrsnetz der Provinz Karia (= Veröffentlichungen zur Byzanzforschung 33), Wien 2014.

Kleiner, G.: Priene , RE Suppl. 9 (1962), 1181–1221.

Miller, Itineraria, Sp. 704.

Peschlow-Bindokat, Anneliese (Berlin), “Latmos”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Consulted online on 04 December 2021
First published online: 2006.

Rumscheid, Frank (Berlin), “Priene”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Online abgerufen am 04 December 2021
Erste Online-Publikation: 2006.

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Letzte Bearbeitung:

18.12.2022 11:42


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1501 [zuletzt aufgerufen am 26.09.2024]

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