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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Cissa

Name (modern):

Kise

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XI     Abgabes     
Toponym nachher XVI     Apsaro     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Großraum:

Asia Minor

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

9A4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Kissa 5

Barrington Atlas:

Kissa (87 G3)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Cissa

Levi:

 

Ravennat:

Cessa (p. 29,44; p. 92,20)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Κίσσα ποταμοῦ ἐκβολαί (5,6,6)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Kaiserzeit (2. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Erstmals belegt bei Ptolemaios, allerdings nur die Mündung des eponymen Flusses. Für einen bewohnten Ort ist die TP der erste Beleg.

Kommentar zum Toponym:

Das große “C” am Wortanfang, falls die Lesung korrekt ist, ist möglicherweise verstümmelt durch einen Knick oder Riss, der allerdings keine heute noch sichtbaren Schäden ím Pergament hinterlassen hat, jedoch ist auch nichts von einer Fortsetzung des Buchstabens zu sehen (s. auch Kommentar Talbert, basierend auf Autopsie im März 2003, s. https://www.cambridge.org/us/talbert/talbertdatabase/TPPlace2403.html).

In Wirklichkeit an der SO-Küste des Schwarzen Meeres an der Mündung des gleichnamigen Flusses, wurde aber, offenbar aus Platzgründen (so richtig ItMiller 631), wie dieser ganze Streckenabschnitt ab 9A2 Trapezunte nach rechts richtung Osten geklappt, da sich der Zeichner bei der Zahl der Stationen wohl verschätzt hat (andere Deutung bei Podossinov 2019, 49f, s. den Kommentar zu 9A2 Trapezunte). Die TP benutzte für diese Strecke, die also in der Realität entlang der Pontosküste verlief, eine sehr ähnliche Quelle wie Arrians Beschreibung seiner Fahrt entlang der Pontosküste i. J. 130/1 n. Chr. (peripl. 7f), auf der aber Kissa nicht aufgeführt ist, was auffällt, da die TP die Periplus-Quelle viel öfter kürzt als erweitert.

Weitere Quellen:
- Κίσσα ποταμοῦ ἐκβολαί Ptol. 5,6,6 Kissamündung im Gebiet der Kissioi.
- Cessa Rav 2,17 p. 29,44 Arcauis – Cessa – Rizion; Rav 5,10 p. 92,20; Guido 102.

Laut TP (vgl. Rav und Guido, die auf dieselbe Quelle zurückgehen), eine Straßenstation an der Küstenstraße zwischen Kap Archabis (9A4) Abgabes und Apsaros; der Ort heißt C. Uxa, Quissa, Quisa und Quixa in den mittelaltl. Portolanen (s. Kretschmer 1909, 647), Namenskontinuität zum heutigen Kise. Eine Siedlung ist vor der TP allerdings dort nicht belegt. Ptol. 5,6,6 führt nur die Flussmündung auf. Kastell aus dem 15. Jh., aus der Zeit vorher bislang keine archäologischen Funde. Das Ortszentrum scheint im Laufe der Zeit weiter nach Osten zu einem besseren Ankerplatz bei Hopa (18 km vor der Grenze zum heutigen Georgien) verlagert worden zu sein (s. Bryer/Winfield 1985, 338).

Meilenangabe nach Apsaro: XVI (16).






Kommentar (Talbert):
The capital "C", if that is the correct reading, was damaged when the parchment suffered a tear or fold here. The damage has not removed any parchment, but there is now no continuation of the letter beyond the initial vertical stroke. (Personal inspection, March 2003)

Miller, Itineraria, Sp. 649:
Cissa, Cessa (Ra, Gu); Völkerschaft der Cissii; j. Kisseh. Den Apsarus fl., welchen Müller und Kp, hier ansetzen (bei Choppa), suchen wir erst in der Nähe von Batum, in der wir bei Arr. Die fehlende Zahl vorher einsetzen und die 15 st nach Atampis bestehen lassen. Dazwischen liegt Archabis – 90 – [cf. Arcabis (Ra) Arrabis (Gu)m aber vor Cessa] j. Archavis; inde Apsarum 60 st (Arr). Dazwischen liegt Ruzion – Rizion (Ra)m Rithion. 16. Von Trapezunt bis Absarus 140 mp (Pl), nach Arr. 1000 st.

Literatur:

Bryer, A. A. M./Winfield, D. C.: The Byzantine monuments and topography of the Pontos, Washington DC 1985, 338.

Kretschmer, Konrad: Die italienischen Portolane des Mittelalters: Ein Beitrag zur Geschichte der Kartographie und Nautik, Berlin 1909, 647.
https://iiif.lib.harvard.edu/manifests/view/drs:46828924$659i.

Miller, Itineraria, Sp. 649.

Podossinov, A.: The Black Sea on the Tabula Peutingeriana, in: Tsetskhladze, Gocha R./Atasoy, Süme (Hgg.): Settlements and necropoleis of the Black Sea and its hinterland in antiquity. Select papers from the third international conference ´The Black Sea in Antiquity and Tekkeköy: an ancient settlement on the southern Black Sea Coast´, 27-29 October 2017, Tekkeköy – Samsun - Oxford 2019, 42-51, hier: 49f.

Ruge, W.: Kissa 5, RE 517.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

18.12.2022 11:48


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1522 [zuletzt aufgerufen am 18.09.2024]

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