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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Haris

Name (modern):

W bzw. SW Satala, ? Ruinen bei Ruinen bei Çengerli/Horpol ? Melikşerif ?

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XVI     Draconis     
Toponym nachher XVII     Elegarsina     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington) ---
Großraum:

Asia Minor

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

10B1

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Haris

Barrington Atlas:

Haris (89 unlocated)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Haris

Levi:

 

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

? = Χάραξ (5,7,3)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

Falls die Identifizierung mit Charax bei Ptol. stimmt, ist der Ort seit dem 2. Jh. n. Chr. belegt, wenn auch in anderer Namensform.

Kommentar zum Toponym:

In Wirklichkeit sw der vorangehenden Station Draconis.

Namensform nur hier belegt.

- ? = Χάραξ Ptol. 5,7,3 unter den Gebirgsstädten im Inneren von Kleinarmenien, aufgeführt zwischen Dagona (= 10A/B1 Draconis ?) und Seleobereia (Seleobaria) (Identifizierung von ItMiller 682).
- Wohl nicht identisch mit 10A1 Hassis (s. Art. dort).

Ort in Kleinarmenien an der Limesstraße Draconis – Zimara (zur strategischen Bedeutung des Straßennetzes und den Problem seiner Darstellung in den antiken Itinerarien s. Mitford 2018, vol. 1, 251-254).

Lokalisierungsvorschläge:
- Horon, Melik Şerif oder Refahiye (Bryer/Winfield 1985).
- Die röm. Festung und Siedlung bei Melikşerif/Melik Şerif (ehem. Arzanjak/Ardansegh), wo sich die drei antiken Straßen vom Euphrat sich in 1400 m Höhe vereinigen (Mitford 2021, 248), wo (ehem. Arzanjak/Ardansegh < ? Ad Dracones). Dort wurden wo im 19. Jh. noch Reste eines Marmorgebäudes gesichtet. Die Stadt existierte auch Spätmittelalter und war noch im 19. Jh. noch von beträchtlicher Größe. Ende des 2. Jh. Stützpunkt der cohors I Lepidiana (s. Sinclair 2019, 210, mit Lit., der jedoch an dieser Stelle die voraufgehende Station Draconis vermutet; Mitford 2021, 249). Oberhalb des Ortes Fund der Reste eines Meilensteins aus dem Jahr 76 n. Chr. (s. Mitford 2021, 250; id. 2018, vol. 1, 318, beide Inschriften abgedruckt und analysiert in vol. 2, 534); zur alternativen Identifizierung von Melikşerif mit der voraufgehenden Station Draconis s. Art. dort.
- Sinclair 2019, 210; 216 vermutet, durch einen Kopierfehler habe Haris auf der TP den Platz mit der Folgestation Elegarsina getauscht und sei in den Ruinen bei Çengerli im Tal des Menek Su zu lokalisieren; das in der Nähe liegende Dorf Horopol habe das Toponym geerbt.
- Charax bei Ptol. (s. o.) wird von Stückelberger/Graßhof ad loc. und von BAtlas 64 H1 (vgl. S. 987) bei Bozoğlak, ehem. Ihtik lokalisiert.

Ältere Lokalisierungsversuche:
- bei Gökseki (Ruge, RE 2366 mit Nach R. Kiepert, Karte von Kleinasien BV u. ö.)
- Tschat, südl. von Gerdschanis (ItMiller 682).

Meilenangabe nach Elegarsina: XVII (17).





Miller, Itineraria, Sp. 682:
Haris, cf. Χάραξ (Pt); j. Tschat, südlich von Gerdschanis.

Literatur:

Bryer, A. A. M./Winfield, D. C.: The Byzantine monuments and topography of the Pontos, Bd. 1, Washington DC 1985, 32.

Miller, Itineraria, Sp. 682.

Mitford, Timothy Bruce: East of Asior Minor. Rome´s Hidden Frontier, 2 vol.s, Oxford 2018, vol. 1, 253 Anm. 7; 301; 318; 534f; vol. 2 Karte 19.

Mitford, Timothy Bruce: Discovering Rome´s Eastern Frontier: On Foot Through a Vanished World, Oxford 2021.

Ruge, W.: Charax 4, RE 3,2 (1899), 2121.

Ruge, W.: Haris, RE 7,2 (1912), 2366.

Sinclair, T. A.: Eastern trade and the Mediterranean in the Middle Ages: Pegolotti´s Ayas-Tabriz itinerary and its commercial context (= Birmingham Byzantine and Ottoman Studies 25), London 2019, 204–206; 210; 213; 215f.

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Letzte Bearbeitung:

02.01.2023 15:03


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=1647 [zuletzt aufgerufen am 25.11.2024]

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