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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Agripina

Name (modern):

Köln/Cologne

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XVI     Novesio     XVIII     Ivliaco (Iuliaco)     VI     M[.]nerica     
Toponym nachher XI     Bonnae     VI     [Tolbiacum o. Belgica vicus] (Miller)     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Gallien/Germanien

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

2A1

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Agrippina (372,3); Colonia Agrippina (254,1; 370,6; 375,1; 376,1); Agrippina civitas (373,5); Colonia (377,6; 378,8)

Alternativer Name (Lexika):

Colonia Agrippinensis (DNP)

RE:

Agrippinenses

Barrington Atlas:

Ara Ubiorum/Col. Claudia Ara Agrippinensium (11 G2)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Agripina

Levi:

Agripina (A,I,1)

Ravennat:

Colonia Agripina (4,24 p. 60,14f)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Ἀγριππινηνσίς (Άγριππινηηνσῆς) (2,9,15)

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Spätantike (ab Diokletian & 4. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Die Namensform Agripina passt auf die Zeit ab dem späten 3. Jh. Die Vignette, die Agripina als besonders bedeutend herausstellt, verweist vielleicht am ehesten auf eine Blütezeit zwischen 310 (Förderung durch Kaiser Constantin) und dem Frankenüberfall von 355 Frankenüberfall mit anschließendem Wiederaufbau, längstens bis zur Aufgabe der Südstadt Ende 4. Jh. und zum Abzug der römischen Truppen aus Germanien ab nach 400 (ab ca. 420 wird Köln zunehmend fränkisch).

Kommentar zum Toponym:

(in Arbeit)

Namensform:
Agripina wurde haplographiert aus Agrippina (der Name steht hier im Nominativ oder Ablativus separativus); die gleiche Verschreibung hat Rav 4,24 p. 60,14f Colonia Agripina.

Die Namensform Agrippina ist erst seit dem späten 3. Jh. belegt , und zwar mit und ohne Zusätze wie colonia oder civitas seit dem sp. 3. Jh.:
- einfach Agrippina Itin. Ant. 372,3; Amm. Marc. 15,5,15; 24 u. ö.; Eutrop. 8,2,1; 9,9,3; 9,17,1; im 5. Jh. z. B. bei Saluianus Massiliensis, De gubernatione Dei 6,8,39 Non enim hoc agitur iam in Mogontiacensium ciuitate, sed quia excisa atque deleta est; non agitur Agrippinae, sed quia hostibus plena; non agitur Treuerorum urbe excellentissima, sed quia quadruplici est euersione prostrata.
- Colonia Agrippina (Itin. Ant. 254,1; 370,6; 375,1; 376,1)
- Agrippina civitas (Itin. Ant. 373,5); ex Agrippina ciuitate (Optatus Mileuitanus, Contra Parmenianum Donatistam 1,23,1).
- Agrippini oppidum Iulius Honorius Cosmogr. A 19 GLM p. 35 Riese.

Weitere Namensform

Ursprünglich Ara Ubiorum (Tac. Ann. 1,39,57) oder oppidum Ubiorum, seit 50 n. Chr. offiziell Colonia Claudia Ara Agrippinensium:
Tac. ann. 12,27,1 Sed Agrippina, quo vim suam sociis quoque nationibus ostentaret, in oppidum Ubiorum, in quo genita erat, veteranos coloniamque deduci impetrat, cui nomen inditum e vocabulo ipsius.
Seit Plinius d. Ä. und Tacitus oft erwähnt unter den Namen (colonia) Agrippinensis oder Agrippinensium:
z. B. Plin. nat. 4,106 in Vbis colonia Agrippinensis (frühester Beleg des Ortes); Tac. hist. 1,56,2 Colonia Agrippinenis; 57,1; 4,20,4; 25,3; 55,3; 56,2; 63,1; Suet. Vitell. 10,3; CIL X 3896 u. ö.); Ptol. 2,9,13 Ἀγριππινηνσίς (Ἀγριππινηηνσῆς); in der Notit. Gall. VIII,2 unter den beiden civitates in provincia Germania secunda aufgeführt als Metropolis civitas Agripinensium, in einigen Handschriften mit der Glosse id est bzw. hoc est Colonia.
Ab dem späten 3. Jh. auch einfach Colonia:
Z. B. Itin. Ant. 377,6; 378,8; Notit. Gall. VIII,2 als Zusatz (s. o.).

Weitere antike Quellen bei Desjardins 1869-1874.

38 v. Chr. Umsiedlung des Stammes der Ubii durch Vipsanius Agrippa aus dem Neuwieder Becken auf das linke Ufer der Kölner Bucht in das unter röm. Herrschaft stehende ehemalige Eburonenland (Strabo 4,3,4; Tac. ann. 12,27,1; Germ. 28,4). Gründung des römischen Köln wohl im letzten Jahrzehnt des ersten Jahrhunderts v. Chr. (s. Schäfer 2016 mit Forschungsliteratur).
Von Kaiser Claudius auf Initiative der dort geborenen Agrippina d. J. zur Veteranenkolonie (Tac. ann. 12,27,1) Colonia Claudia Ara Agrippinensium erhoben.
Ab ca. 90 n. Chr. Hauptstadt der Provincia Germania Inferior, von Constantin gefördert, 355/356 n. Chr. von den Franken eingenommen, letzte öffentliche Bautätigkeit unter Arbogast, der im Winter 392/393 hier den Rhein überschritt (CIL XIII 8262). Aus dieser Zeit ist auch letztmals in der Antike für Köln, das im 4. Jh. Bistum war, ein Bischof (der hl. Severin) belegt (s. Dietz, DNP). Infolge des Abzugs der römischen Truppen aus Germanien nach 400 wird Köln ab ca. 420 zunehmend fränkisch. Allerdings trotz Siedlungsrückgang ungewöhnlich starke Kontinuitäten der Ökonomie urbanen Strukturen über die Frankenzeit ins Mittelalter (s. zuletzt etwa Dodt 2020).

Literatur zu den archäologischen Funden erscheint u. a. regelmäßig in den Zeitschriften Kölner Jahrbuch, Archäologie im Rheinland und Rheinische Vierteljahrsblätter.

Leugenangabe nach Bonnae: XI.
Diese Fernstraße bildete diej breite Mittelachse des von Gewerbe- und Wohnbauten geprägten Suburbiums südlich des ummauerten Stadtzentrums der CCAA. Zur Beschaffenheit dieser Straße und ihren Enstehungsschichten s. ausführlich Schäfer 2013.





Miller, Itineraria, Sp. 45-46:
Agripina, Colonia Agripina (Ra), Colonia Agrippina (It), Metropolis civ. Agripinensium (ng in Germ. II), Agrippina (Am), Agrippinensis civitas quae nunc Colonia dicitur (Greg.). Ursprünglich Hauptstadt des Ubierlandes, auf dem rechten Rheinufer, Ara Ubicorum. Seit Drusus Lagerplatz von 2, später 1 Legion; hier vielleicht auch das Ehrengrabmal desselben; im Jahre 50 durch Claudius auf das linke Rheinufer verlegt und zur Kolonie erhoben: Colonia Claudia Ara Agrippinensis (Pt), in Ubiis colonia Agrippinensis. Auf Iss: Claudia Ara, Ara Agrippinensis, Colonia Claudia Augusti Agrippinensium. Aber schon im 3. Jahrhundert wird gebräuchlich: Claudia Agrippina oder einfach Agrippina. Erst im 5. Jahrhundert findet sich Colonia; j. Köln. Hier sehr viele (327) Iss: 8164-8490. Pfeilerreste der Brücke, die durch Konstantin angelegt wurde. Die Überreste der von Gallienus angelegten Stadtmauern sind noch heute sichtbar. Nachweis der Ummauerung jüngst durch Niederlegung der Festungswerke ermöglicht. Wallraf-Richartz-Museum. S. Veith, Das römische Köln, Bonn 1885 (mit Plan).
Abzweigung nach Atuaca (Strecke 5), Durocortorum (Strecke 10), Aug. Trevirorum (Strecke 11).
11, it. (It, Col Tongr). In Köln wurde ein Meilenstein gefunden: A Col Agripp L(euga) l: I. 9154.

Miller, Itineraria, Sp. 78:
Agripina, Strecke 3. 5. 10; j. Köln.
Bis Minerica 6, j. vielleicht Brühl, von da 10 bis Tolbiaco, bis Belgica ebenso viel; bis Trier 66 (It).
6; 16 l. bis Tolbiaco (It); es fehlt also in der Ta jedenfalls [Mionerica] und die Zahl 10. Vgl. Strecke 10.
[10].

Datierung (Barrington):
Ara Ubiorum - Roman Antique
Col. Claudia Ara Agrippinensium - Roman/Late Antique
(Römer Nordrhein-Westfalen 459-513)

Kommentar (Rasch):
Agrippinensis colonia Köln
Tac. ann. I 39 und 57: Ära Ubiorum, XII 27: oppidum Ubiorum, hist. I 56 und 8: Colonia Agrippinensis; Plin. n. h. IV 106: Colonia Agrippinensis; Ptol. II 9,8: Άγριππινησίς; ab 3. Jahrh. wie CIL IX 1584 (Benevent) COL[onia]
CLAUD[ia] AUG[usta] AGRIPPINENSIUM oder bei den Schriftstellern Agrippina, so Amm. XV 5,35; Loc. Agrippinae, XV 8,19; coloniam Agrippinam,
XV 11,7; Agrippina... civitas; Not. dign. occ. VIII 2: metropolis civitas Agrip(p)inensium; It. Ant. 254,4 und 8: colonia Agrippina; Rav. IV 24: colonia Agripina; Tab. Peut.: Agrippina; im 5. Jahrh. Colonia (Greg. Tur. hist. Frac. VI
20). Ihm, RE. s.v. Agrippinenses. - A. Domaszewski, CIL XIII 2 p. 505f.

DNP:
Colonia Agrippinensis

Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet:

Bataveraufstand | Christentum | Coloniae | Gallia | Handel | Legio | Limes | Limes | Pertinax | Roma | Roma | Straßen

Das h. Köln, Hauptort (Tac. ann. 1,36,1; 37,2; 71,1) der nach deditio von Agrippa 38 v.Chr. aus dem Neuwieder Becken ins ehemalige Eburonenland übersiedelten Ubii (Strab. 4,3,4; Tac. ann. 12,27,1; Germ. 28,4). Gelegen auf der Schotterplatte der h. Altstadt (arch. ist das oppidum Ubiorum erstmals um Christi Geburt datiert). Oppidum (Civitas) Ubiorum, seit 50 n.Chr. Colonia Claudia Ara Agrippinensium(zum Namen [1. 125f.]). Mittelpunkt des Kaiserkults wurde der Altar der Ubii mit gewähltem Priester (ara Ubiorum: Tac. ann. 1,39,1; 57,2) [1]. Bei (apud) diesem Altar überwinterten seit ca. 10 n.Chr. die tiberische legio I und die legio XX Valeria victrix, die später (vor 43 n.Chr.) nach Bonna bzw. Novaesium abzogen. Die Lokalisierung der frühen Siedlungsteile ist strittig; vermutlich bildete die Marienburg, die seit flavischer Zeit ein ca. 4 ha großes Steinlager beherbergte, schon um 14 n.Chr. einen mil. Schwerpunkt, Divitia evtl. einen frühen Brückenkopf; kein Wandel innerhalb des Siedlungsareals in claudischer Zeit [2]. In C.A. residierte wohl von Anf. an die niedergerman. Heeresleitung und seit ca. 85 n.Chr. der niedergerman. Statthalter (ausgegrabenes Praetorium) [3]; das Flottenkommando befand sich 3 km rheinaufwärts beim Kastell der classis Germanica in Köln-Marienburg.

Auf Veranlassung seiner Gattin, der ca. 15 n.Chr. im oppidum Ubiorum geborenen Agrippina der Jüngeren, erhob Kaiser Claudius C.A. zur Veteranenkolonie (Tac. ann. 12,27,1 [4]). Trotz gelegentlicher Rückschläge durch Katastrophen (z.B. Schadensfeuer 58 n.Chr., Tac. ann. 13,57,3) und Bürgerkriege (bes. im Bataveraufstand) [5] blühte die Siedlung bis Mitte des 3. Jh. zu einem wirtschaftlichen Oberzentrum [6] mit starken Handelskontakten zu den translimitanen Regionen auf. Die 96,8 ha umschließende Stadtmauer [7] beherbergte um 200 n.Chr. ca. 15000 Bewohner, weitere ca. 5000 lebten außerhalb der Mauern. Arch. und epigraphisch [8] nachgewiesen sind ein rechtwinkliges Straßennetz mit Forum, Kapitol, Praetorium, Rheinhafen und -brücke, Wohnviertel, Gewerbebetriebe (Töpfereien, Glas- und Lederwaren); in den Randbezirken größere villae und zahlreiche Gutshöfe; die Gräberfelder lagen kranzförmig um die Stadtmauer, bes. an den nach Süden, Westen und Norden führenden Hauptstraßen.

In C.A. begann die Usurpation des Vitellius am 2.1.69 n.Chr. (Tac. hist. 1,56ff.), Traianus wurde hier am 27.1.98 zum Augustus erhoben (Eutr. 8,2,1). Seit 257 hatte C.A. eine eigene Münzstätte (Zeichen: CCAA). Im Herbst 260 konnte C.A. mit dem von Kaiser Gallienus (vgl. [1. 125f.]) minderjährig zurückgelassenen Saloninus der Belagerung des Usurpators Postumus nicht widerstehen und wurde so zum Ausgangspunkt des Gallischen Sonderreiches. Postumus´ Nachfolger Victorinus wurde hier 271 mit seinem Sohn aus privaten Gründen ermordet. Unter Constantinus d.Gr. erfreute sich C.A. der kaiserlichen Förderung (Divitia). Von zehnmonatiger Plünderung 355/356 (Amm. 15,8,19; Schuttschichten) erholte sich C.A. nie mehr richtig; die letzte öffentliche Bautätigkeit im Namen des Gegenkaisers Eugenius besorgte der fränkische Heermeister Arbogast, der im Winter 392/393 in C.A. den Rhein überschritt (CIL XIII 8262 [8. Nr. 188]). Im 5. Jh. mehrfach zerstört, verlor der Feldherr Aegidius C.A. 456 n.Chr. an die Franci, die unter Sigibert das erste fränkische Königreich um Köln gründeten (511 eine aula regia für Theoderich I., Sohn Chlodovechs); um 540 fränkische Münzen. C.A. war im 4. Jh. Bischofsitz (der Dom wohl schon Bischofskirche); wichtige Ausgrabungen unter St. Severin, St. Gereon und St. Ursula [9].

Dietz, Karlheinz (Würzburg)

Kommentar (Diederich):
Agripina – Köln (Segment 2A1), haplographiert aus Agrippina (der Name steht hier im Nominativ oder Ab lativus separativus); die gleiche Verschreibung hat die Cosmographia Ravennatis, eine frühmittelalterliche geographische Kompilation, die auf eine ähnliche spätantike Itinerarquelle oder Karte zurückgeht wie die TP (Cosmogr. Rav. 4, 24 p. 60, 14-15.). Der Ort ist hervorgehoben durch eine Doppelturmvignette, die schlichteste Form eines Städtepikto gramms auf der TP, wie es sich in ähnlicher Form z. B. auf dem Artemidor-Papyrus, dem Dura-Schild, der Madaba-Mosaik (Abb. 6) und dem Kiryat-Gat-Mosaik findet. Das ursprüngliche oppidum Ubio rum, seit 50 n. Chr. Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Tac. ann. 12, 27, 1: Sed Agrippina, quo vim suam sociis quoque nationibus ostentaret, in oppidum Ubiorum, in quo genita erat, veteranos coloniamque deduci impetrat, cui nomen inditum e vocabulo ipsius. Tac. ann. 12, 27: Ara Ubiorum. Zur antiken Stadtgeschichte Eck 2004.), war ab ca. 90 Hauptstadt der Provinz Ger
mania inferior, was die Vignette rechtfertigen würde. Ab ca. 260 war Köln bis 274 Residenzort des Gallischen Sonderreichs, wurde von Konstantin gefördert, litt dann unter dem Frankenüberfall von 355/356, wenn auch im Anschluss der Wiederaufbau erfolgte. Die Vignette, die Agripina als besonders bedeutend herausstellt, verweist vielleicht am ehesten auf eine Blütezeit, entweder zwischen 90 und 260 oder zwischen 310 und 355/356, jedenfalls vor der Aufgabe der südlichen Vorstadt im späten 4. Jahrhundert und der letzten dokumentierten öffentlichen Bautätigkeit um dieselbe Zeit (Die letzte epigraphisch belegte Bautätigkeit fällt in den Winter 392/393 (CIL XIII 8262, s. Dietz 1997).). Für eine späte Datierung spricht
der toponomasiologische Befund, dass die Namensvariante Agrippina erst seit dem späten 3. Jahrhundert belegt ist, und zwar mit Zusätzen wie colonia oder civitas seit dem Itinerarium Antonini (einem Itinerarverzeichnis aus dem späten 3. Jahrhundert, der Bearbeitung einer Vorlage aus dem frühen 3. Jahrhundert, das aus ähnlichen Quellen wie die TP schöpft) (Colonia Agrippina (Itin. Anton. 254, 1; 370, 6; 375, 1; 376, 1);
Agrippina civitas (Itin. Anton. 373, 5).) oder einfach Agrippina, ohne Zusätze, ebenfalls seit dem Itinerarium Antonini, z. B. bei Ammianus Marcellinus, Eutropius und Optatus von Mileve im späten 4. Jahrhundert (Itin. Anton. 372, 3; Amm. 15, 5, 15. 24 u. ö.; Eutr. 8, 2, 1; 9,
9, 3; 9, 17, 1; Optatus Milev. 1, 23, 1: ex Agrippina civitate; im 5. Jh. z. B. bei Salv. gub. 6, 8, 39: Non enim hoc agitur iam Mogontiacensium civitate, sed quia excisa atque deleta est; non agitur Agrippinae, sed quia hostibus plena; non agitur Treverorum urbe excellentissima, sed quia quadruplici est eversione prostrata. Bei Iul. Honor. cosmogr. A 19 GLM p. 35 Riese: Agrippini oppidum.). Vorher lief die seit Plinius d. Ä. und Tacitus oft erwähnte Stadt in der Literatur unter den Namen (colonia) Agrippinensis bzw. Agrippinensium (Plin. nat. 4, 106: in Vbis colonia Agrippinensis; Tac. hist. 1, 56, 2: Colonia Agrippinensis; vgl. Tac. hist. 1, 57, 1; 4, 20, 4; 4, 25, 3; 4, 55, 3; 4, 56, 2; 4, 63, 1; Suet. Vit. 10, 3; CIL X 3896 u. ö.); Ptol. geogr. 2, 9, 13: Ἀγριππινηνσίς (Ἀγριππινηηνσῆς); in der
Not. Gall. 8, 2 unter den beiden civitates in provincia Germania secunda aufgeführt als Metropolis civitas Agripinensium, in einigen
Handschriften mit der Glosse id est bzw. hoc est Colonia.) oder seit dem 3. Jahrhundert auch einfach als Colonia (Itin. Anton. 377, 6; 378, 8; Not. Gall. 8, 2 als Zusatz (s. vorige
Anm.); s. Ihm 1893. – Weitere antike Quellen zu Köln bei Desjardins
1869-1874, 8-9 und ausführlich Eck 2004.). Die Häufigkeit der Erwähnung im Itinerarium Antonini spiegelt die Bedeutung der Stadt als Verkehrsknotenpunkt wider, die auch aus der Darstellung auf der TP klar hervorgeht.

RE:
Agrippinenses
https://elexikon.ch/RE/I,1_901.png
https://elexikon.ch/RE/SI_33.png

Literatur:

Desjardins, E.: La table de Peutinger d´après l´original conservé a Vienne précédée d´une introduction historique et critique, Paris 1869-1874), 8f.

Dietz, Karlheinz (Würzburg), “Colonia Agrippinensis”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Consulted online on 25 September 2020
First published online: 2006.

Dodt, Michael: Der Hafen im Wandel von der Römerzeit bis zum Mittelalter am Beispiel von Köln, in: Ettel, Peter/Hack, Achim Thomas (Hgg.): Flusstäler, Flussschifffahrt, Flusshäfen: Befunde aus Antike und Mittelalter. Internationale Tagung im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms 1630 »Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter«
an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 21.-24. Februar 2018, Mainz 2019, 7-40.

Eck, Werner: Köln in römischer Zeit. Geschichte einer Stadt im Rahmen des Imperium Romanum (= Geschichte der Stadt Köln 1), Köln 2004.

Fischer, Thomas/Trier, Marcus: Das Römische Köln, Köln 2014.

Höltken, Th.: Zum Stand der frühmittelalterlichen Archäologie in Köln, in: U. Koch (Hg.): Reihengräber des frühen Mittelalters. Nutzen wir doch die Quellenfülle! (=Forschungen zu Spätantike und Mittelalter 3), Remshalden 2016, 181-192.

Ihm, Maximilian, Agrippinenses, in: RE 1,1 (1893), 900-901.

Miller, Itineraria, Sp. 45f; 78.

Schäfer, Alfred: Straßenerschließung in der südlichen Vorstadt der Colonia Claudia Ara Agrippinensium – Köln, in: Gaisbauer, I./Mosser, M. (Hgg.): Straßen und Plätze. Ein archäologisch-historischer Streifzug (= Monografien der Stadtarchäologie Wien 7), Wien 2013, 9-22.

Schäfer, Alfred: Militär baut eine Stadt. Die Stadtgründung des Augustus in der Kölner Bucht. In: G. Grabherr/ B. Kainrath/ J. Kopf/ K. Oberhofer (Hgg.): Der Übergang vom Militärlager zur Zivilsiedlung, Akten des internationalen Symposiums Innsbruck, Innsbruck 2016, 9-30.

Schäfke, Werner/Meier, Wolfgang F.: Stadt an der Grenze: Das erste Jahrtausend in Köln, Wien - Köln - Weimar 2020.

Trier, Marcus/Naumann-Steckner, Friederike: BodenSchätze: Archäologie in Köln. Begleitband zur Sonderausstellung im Römisch-Germanischen Museum der Stadt Köln, 20. Juli bis 31. Dezember 2018, Köln 2018.

H. Galsterer, Von den Eburonen zu den Agrippinensern, in: Kölner Jb. Vor- und Frühgesch. 23, 1990, 117-126B.Päffgen, W. Zanier, Überlegungen zur Lokalisierung von Oppidum Ubiorum und Legionslager im frühkaiserzeitlichen Köln, in: FS G. Ulbert, 1995, 111-129R. Haensch, Das röm. Köln als “Hauptstadt” der Prov. Germania inferior (Gesch. in Köln 33), 1993, 5-40W. Eck, Agrippina, 1993D. Timpe, Romano-Germanica, 1995, 71-78E. Frezouls, Gallien und röm. Germanien, in: F. Vittinghoff (Hrsg.), Hdb. der Europ. Wirtschafts- und Sozialgesch. 1, 1990, 429-50K. Back, Unt. an der röm. Stadtmauer unter der Sakristei des Kölner Doms, in: Kölner Jb. Vor- und Frühgesch. 23, 1990, 393-400B. Galsterer, H. Galsterer, Die röm. Steininschr. aus Köln, 1975 und NachträgeE. Dassmann, Die Anf. der Kirche in Deutschland, 1993, 104-140.

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Ders., Köln: Großstadt-Arch., in: Bodendenkmalpflege im Rheinland l, 1992, 24-29

Ders. et al., in: H.G. Horn (Hrsg.), Die Römer in Nordrhein-Westfalen, 1987, 459-519

Laufende Berichte in BJ und Kölner Jb. Vor- und Frühgeschichte.

Karten-Lit.:

B.Päffgen, S. Ristow, Die Römerstadt Köln zur Merowingerzeit, in: A. Wieczorek u.a. (Hrsg.), Die Franken - Wegbereiter Europas I, 1996, 145-159; bes. 146 mit Abb. 100

H. Schmitz, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, 1956

H. Hellenkemper, Architektur als Beitrag zur Gesch. der CCAA, in: O. Doppelfeld, Das röm. Köln I., Ubier-Oppidum und Colonia Agrippinensium, ANRW II4, 1975, 715-782

G. Ristow, Religionen und ihre Denkmäler im ant. Köln, 1975

M. Riedel, Köln, ein röm. Wirtschaftszentrum, 1982

H. Galsterer, Von den Eburonen zu den Agrippinensiern. Aspekte der Romanisation am Rhein, in: Kölner Jb. für Vor- und Frühgesch. 23, 1990, 117-126.

Diederich, Siedlungsraum, S. 25f.

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Letzte Bearbeitung:

24.09.2024 11:48


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