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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Rudas

Name (modern):

(bei Andria) (Miller)

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher
Toponym nachher XII     Rubos     [Canusio]     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/442752
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

5B4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Rudiae [2]

Barrington Atlas:

‘Rudas’/ ‘Budas’ (45 D2)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Rudas

Levi:

 

Ravennat:

°Budas (p. 73.24)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

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Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

[PK: Die Verbindung Rudas - Canusio fehlt, siehe Barrington Atlas].
nicht zu verwechseln mit dem bei Plinius genannten
Poediculorum oppidum Rudiae (3,102) westlich von Luppia (= Lecce).
Kommentar: Ist es eventuell hier versehentlich hochgerutscht?

Miller, Itineraria, Sp. 375:
Rudas, Budas (Ra), Sudas (Gu), ager Rodinus? (lat. col. II) [cf. Rudiae (Ml, Pl), nicht identisch, westlich von Lecce]; j. bei Andria. In der Umgebung von Corato Meilensteine mit den Entfernungen 103/105 gefunden (CIL IX 6041 bis 6044). 12.

Datierung (Barrington):
‘Rudas’/‘Budas’ – Late Antique (ItMiller 375)

Kommentar (Schnetz)
Formae Budas et sudas (G!) facile derivari possunt ex Rudas, ut habet Tab. (de B pro R U 46, 60, 64; de s pro r U 53).

RE:
Rudiae [2]
Oft verwechselt ist von Alten und Neuen das R. (Rugge) in Calabrien mit R. (besser Rudae) in Apulien (Poediculi). So nennt Mela II 66 die Städte Barium, Gnatia und das durch seinen Bürger Ennius berühmte R., dann folge, schon in Calabrien, Brundisium. Mela benützt einen periplous [gr.], vielleicht Varros ora maritima, in den er aus anderen Quellen Zusätze einschiebt; er zählt die Örtlichkeiten Nordost-italiens von Norden nach Süden gehend auf, dementsprechend also Brundisium, Valetium (= Balesium), Lupiae, Hydrus. Der richtige Platz, das durch Ennius berühmte R., wäre also bei Lupiae gewesen, stattdessen setzt es Mela außerhalb Calabriens, nördlich von Brundisium an. Sein Irrtum wird klar, wenn wir Plin. n.h. III 102 betrachten, der wie feststeht, mit Mela Quellengemeinschaft hat und als Poediculorum oppida aufzählt: R., Gnatia, Barium (also von Süd nach Nord). Da Plinius den Ennius nicht nennt, so hat er nicht Mela, sondern dessen Quelle vor sich, die aber die Orte so aufzählte, wie sie auch Mela bringt; offenbar hat Mela erst dies R. zum Geburtsort des Ennius gemacht, indem er eine Wendung an falscher Stelle einfügte, wie sie Sil. Ital. XII 392ff. vielleicht aus Varro zum richtigen Ort hinzusetzt. Wir wissen nämlich aus der Tab. Peut. und dem Geogr. Rav. 282,11, dass in der Tat im Poediculerland auf der Straße von Canesium nach Barium eine Station Rudae (var. Beim Geogr. Budae) lag, die das Itin. Ant. nicht nennt. Das Itin. Hieros. 609 nennt statt dessen die mut. Ad quintum decimum, was uns nicht weiter wundert, da das Itin. Hieros. Im Gegensatz zum Rav., der Tab. Und dem Itin. Ant. nicht das Material der Agrippakarte gibt, sondern selbständig die Stationen seiner Zeit, zum Teil also neue Namen bringt. Stutzig macht zuerst die Tatsache, dass Guido nur das Ruge des Ennius bringt (27); aber, wie oft, zeigt die moderne Namensform den späten Zusatz Guidos selbst: seine Quelle kannte das R. in Calabrien nicht, wie Tab. Rav und Itin. Ant. zeigen. Die übereinstimmende Namensform der Tabula und des Geogr. Rav. Rudae (nicht R.) lassen es vermuten, dass der Ort im Poediculerland eben Rudae hieß, und dass erst des Mela und Plinius Vorlage mit Unrecht R. darauf machte; Steph. Byz. p. 546,3 nennt Ῥοδαί, πόλις Ἰταλίας, das sich nur unter obiger Voraussetzung identifizieren lässt. Über die Zurechnung der Poediculi zu Calabrien, die erst spät ist, vgl. den Art. Poediculi. Mommsen (CIL IX p. 33) will für R. bei Plinius Rubi lesen, Mayer (Philol. 1906, 492ff.) gibt eine andere, ganz undenkbare, Erklärung. Sieglin (Atl. Ant.) verzeichnet R. auf der Straße von Canusium bei Andria, ebenso. R. Kiepert (FOA); vgl. Romanelli Topogr. II 291 Nissen Ital. Landeskunde II 857, 2. Zu einer Identifikation von Rudae mit der Station ad quintum decimum (Hieros. 609) sind wir um so weniger gezwungen, als die Entfernung Rubi – Canusium im Itin. Hieros. XXX mp. beträgt, so dass ad quintum decimum in der Mitte liegt, während das It Ant. XXIII mp. rechnet; als Entfernung für Rubi – Rudae rechnet die Tab. XV mp. so dass Rudae – Canusium VIII mp. beträgt, was für Andria – Canusium nicht stimmt. Vielmehr beträgt die Strecke Rudae (Andria) – Canusium XIII mp., Andria – Rubi XV mp., zusammen XXVIII mp. Demnach ist Rudae XIII mp., ad quintum decimum XV mp. von Canusium entfernt, von Ruba ist Rudae XV mp., ad quintum decimum XIII mp. entfernt. Man wird also die Strecke Rubi – Canusium auf XXVIII mp. ansetzen müssen. E. Cocchio zieht aus der Angabe Melas und des Plinius die völlig verfehlte Konsequenz, die Heimatstadt des Ennius wäre zwischen Brundisium und Gnathia zu suchen; er setzt dies R. XII m.p. nordöstlich von Tarent an, wo nach Hieronym. Chr. a. 131,1 = 256 Ennius geboren ist, bei Grottaglie: Riv. Di Filol. Class. Di Torino 1884, 31 (ein Ort Rusce soll hier durch Girolamo Colonna bezeugt sein). [Philipp]

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 375;

Philipp, Hans, Rudiae [2], in: RE I A.1 (1914), Sp. 1177-1178;

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

21.09.2024 15:40


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=375 [zuletzt aufgerufen am 24.11.2024]

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