deutsch englisch spanisch französisch italienisch
Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Manduris

Name (modern):

Manduria

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher XX     Tarento     
Toponym nachher XXIX     Neretum     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/442644
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

6B1

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Manduria (DNP)

RE:

Manduria

Barrington Atlas:

Manduria (45 G4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Manduris

Levi:

 

Ravennat:

Manduris (p. 69.12; 84.31)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 361f.:
Manduris, it. (Ra), Mandunium (Plut), Mandurium (Steph), Manduria (Liv, Pl); Amandrinum (Gu - zwischen Tarent und Gallipoli - am Meere); an einem kleinen See (Pl) in der Ebene und in sumpfiger Gegend gelegen, bekannt durch den Sieg der Messapier über den spartanischen König Archidamus (Plut); von Quintus Fabius erobert (Liv); 547 von Totila eingenommen, 924 von den Sarazenen entvölkert, a. 977 von den Agarenen dem Erdboden gleichgemacht; berühmt ist die von Pl. erwähnte Quelle; j. noch Manduria. Auf der Westseite entstand nach der endgültigen Zerstörung Casalnuovo aus den alten Ruinen, mit großartigen Mauerresten: doppelte Mauern (30 Schritt voneinander abstehend) und Gräben (Galat de situ Jap). 29.

Datierung (Barrington):
Manduria – Archaic/Classical/Hellenistic/Roman/Late Antique (RE; BTCGI IX, 327-30; Lamboley 1996, 141-51)
§ Mandonion
§ Amandrinum

DNP:
Manduria
Stadt der Messapii und Sallentini südöstl. von Taras (Tab. Peut. 7,1; Steph. Byz. s.v. Μανδύριον; Manduris, Geogr. Rav. 4,31; 5,1; Amandrinum, Guido 72), mit Quelle (Plin. nat. 2,226; [2; 5]). Nach Parteinahme für Karthago 209 v.Chr. von den Römern zurückerobert (Liv. 27,15,4: 3000 Gefangene und große Beute). 338 v.Chr. wurde bei M. der spartanische König Archidamos [2] getötet (Plut. Agis 3,2); h. Manduria. Messapische Inschriftenfunde [3; 5]; wichtige arch. Überreste: dreifacher Mauerring (des 5., 4. und 3. Jh.v.Chr.), große Nekropole (meist des 4.-3. Jh.v.Chr.) [1; 4].
Lombardo, Mario (Lecce)

RE:
Manduria, 25 mp. von Tarent, 29 mp. von Neretum-Nardo, erscheint als Straßenstation auf der Tab. Peut. und beim Geogr. Rav. IV 31. 5. 1. Nach Plin. n.h. II 226 lag in Sallentino iuxta oppidum Manduriam lacus, ad margines plenus, neque exhaustis aquis minuitur neque infusis augetur. Es handelt sich also bei dieser Stadt mit der noch vorhandenen Wunderquelle um eine sallentinisch-messapische Ortschaft. Im Mittelalter, als die Sarazenen im 10. Jhdt. Den Ort zerstörten (Nissen Ital. Landesk. II 886), entstand hier der Ort Casalnuovo, der um 1700 den alten Namen Manduria wieder annahm. Mauer- und Straßenreste zeugen noch heute von der alten Macht der Stadt, an deren Stadtmauer, die sich im doppelten Ring aus Quadern ohne Mörtel 4 km im Umfang um die Stadt zog, der spartanische König Archidamos 338 den Kopf einrannte, Plut. Agis 3,2. Theopomp. Athen. XII 536d. Diod. XVI 63. 88. Paus. III 10,5. Auch Hannibal stürmte gegen sie, nahm sie aber ein, Liv. XXVII 15. Bei Plinius fehlt sie trotz Nissen wohl nicht im Verzeichnis der Munizipien, denn bei Plin. n.h. III 98 erscheint in den Handschriften ein Mardoniam Lucanorum urbem fuisse Theopompus, in qua Alexander Epirotes occubuerit. Daraus machen die Herausgeber freilich Pandosiam, weil nach Strab. V 256 Alexander von Epirus vor Pandosia und nicht vor Manduria starb. Indessen ist der Name mardoniam gesichert, so dass Plinius selbst wohl den Todesort zweier Feldherren miteinander verwechselt. Die leichte Verschreibung manduriam > mardoniam findem in dem namen Μανδονίον bei Plut. Agis 3 ihre Parallele. [Philipp]

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 361f.;

Philipp, Hans, Manduria, in: RE XIV.1 (1928), Sp. 1046.

Lombardo, Mario, Manduria, in: DNP 7 (1999), Sp. 802-803;

Bibliography
1 A. Alessio, M., in: F. D`Andria (Hrsg.), Archeologia dei Messapi, 1990, 307-321
2 BTCGI 9, 1991, 327-330
3 C. Santoro, M. nell`ambito della civiltà messapica, in: Studi Linguistici Salentini 20, 1993, 157-186
4 A. Alessio (Hrsg.), Oltre le mura, 1997
5 J.-L. Lamboley, Recherches sur les Messapiens, 1996, 141-151.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

20.12.2023 21:39


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=421 [zuletzt aufgerufen am 24.11.2024]

Impressum Datenschutzerklärung