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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Tarento

Name (modern):

Taranto

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher X     Mesochoro     XXIIII     Grumento     -     Grumento     
Toponym nachher XX     Manduris     -     Tvriostv (Turiostu)     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/442810
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

6B1

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Tarentum (119,1; 119,2; 120,1), Tarento (121,7)

Alternativer Name (Lexika):

Taras [2] (DNP)

RE:

Tarentum [1]

Barrington Atlas:

Taras/Tarentum/Neptunia (45 F4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Tarento

Levi:

Tarento (A,I,7)

Ravennat:

Tarentum (p. 69.12), Tarentine (p. 73.40), Tarantum (p. 84.32)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Τάρας (3,1,12; 8,8,4)

Plinius:

Tarentum (3,99; 3,100)

Strabo:

Τάρας (5,3,6; 6,3,1; 6,3,4; 6,3,5; 6,3,6; 6,3,7)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

[PK: Die Frage ist, ob auf der TP eine Strecke Tarento - Cosilianum (über Grumento) eingezeichnet ist oder nicht..., es sieht auf jeden Fall so aus und könnte von den Meilen hinkommen].

Plin 3,101
Tarentinus portus

Miller, Itineraria, Sp. 343:
Tarento, Tarentum (Ra, autores), Tarantum (Ra), ursprünglich Taras (griech. Autoren, Gu), territorium Tarentinum - ager T. (l. col. zu Calabrien); an einer kleinen, einen trefflichen Hafen bildenden Bucht (St, Pl), an der Ostküste des Sinus Tarentinus, an der Mündung des Flusses Galerus; uralte japygische Stadt, 707 v. Chr. von Spartanern in Besitz genommen, wobei die alten Einwohner nach Brundisium auswandern mußten, dann demokratisch regiert, mächtigste und blühendste, stolze und verweichlichtste Stadt Großgriechenlands; durch Handel und Schifffahrt hervorragend, in den Pyrrhuskriegen von den Römern zum Teil zerstört, 113 v. Chr. col. (Vell), erholte sich schnell wieder, erreichte aber nicht die frühere Größe (St, Proc); auf einem Felsen, hart an der Einfahrt lag die Akropolis, durch Wall und Graben von der Stadt getrennt (Liv); große Purpurfärbereien; sehr fruchtbare Gegend; j. Taranto oder Tarent; cf. Juvenis 1600 u.a. Iss: CIL IX 234-257. 6152-6171. 6397-6402. „A Brundisio Tarentum ad latus“ 44 (It). 10.

Miller, Itineraria, Sp. 361:
Tarento, Strecke 59. Verbindung mit Venosa und Brindisi, Strecke 59. 20 (sollte 25 heißen).

Datierung (Barrington):
Taras/ – Archaic/Classical/Hellenistic/Roman/Late Antique (RE Tarentum 1; AttiMGrecia 10 (1970); Lippolis 1997, 41-55, 135-82)
Tarentum/ – Archaic/Classical/Hellenistic/Roman/Late Antique
Neptunia – Hellenistic
§ Oebalia – Hellenistic (Virgil, Georgics 4.125)

DNP:
Taras
[2] Stadt in Südit.
T. (lat. Tarentum) Stadt in Süditalien, h. Taranto.

I. Griechische Zeit
Einzige spartanische Kolonie in der Magna Graecia (Kolonisation IV.), 706 v. Chr. am nachmals nach T. benannten Golf gegr., als Sparta durch soziale und mil. Auseinandersetzungen bedroht war (1. Messenischer Krieg, Heloten-Probleme: Ephor. FGrH 70 F 216). Der myth. Gründer Phalanthos soll dazu in Delphoi ein Orakel eingeholt haben (Antiochos FGrH 555 F 13; Diod. 8,21; Dion Hal. ant. 19,1,2-4) dem zufolge die Kolonisten anfangs um Satyrion und T. siedelten; danach bildete sich ein städtisches Zentrum in T., Satyrion verlor an Bed. Das Gründungsorakel sagte der Kolonie die feindseligen Beziehungen zur einheimischen Bevölkerung voraus. Die im 5. Jh. v. Chr. über die Iapyges, Messapii und Peucetii errungenen Siege wurden mit Weihegeschenken in Delphoi gefeiert (Paus. 10,13,10).

473 v. Chr. erlitt T. eine schwere Niederlage im Kampf gegen die Messapii, in deren Folge das aristokratische Regime gestürzt und eine demokratische Verfassung eingeführt wurde (vgl. Hdt. 7,170; Diod. 11,52,2; Aristot. pol. 1303a 3-6; 1320b 9-14). Um die Mitte des 5. Jh. v. Chr. wurde die Stadt, die seit archa. Zeit auf einer kleinen Halbinsel mit zwei Naturhäfen lag, befestigt und auf der Basis eines regelmäßigen Grundrisses stark erweitert. So kamen die Nekropolen innerhalb der Stadt zu liegen, was ungewöhnlich und durch ein Orakel nachträglich zu rechtfertigen war (Pol. 8,28,5-8). Unter der Führung des Archytas [1] in der 1. H. des 4. Jh. v. Chr. erreichte T. den Gipfel seiner Macht (Strab. 6,3,4) und den Höchststand seiner Einwohnerzahl. T. erweiterte sein Territorium auf Kosten von Siris und gründete 433 v. Chr. Herakleia [10]. Der Reichtum der Polis in spätklass. und hell. Zeit wurde durch Landwirtschaft, Fischfang und Viehzucht, den Handel und reiche kunsthandwerkliche Produktion (Keramik, Goldschmiedekunst, Toreutik) gefördert. Im 4. Jh. v. Chr. zwang der wachsende Druck messapischer und lukanischer Völker T., bei anderen Staaten um mil. Hilfe zu bitten: bei Archidamos [2] III. 342-338 v. Chr. (Theop. 115 FGrH F 232-234; Diod. 16,62,4), bei Alexandros [6] 334-331 v. Chr. (Iust. 12,2; Liv. 8,17,9 f.; 8,24). Ant. Historiker deuteten diese Politik als Zeichen von Schwäche (Pol. 8,24,1; Strab. 6,3,4). Weitere Angriffe einheimischer Stämme lösten Interventionen des Kleonymos [3] 303 v. Chr. (Diod. 20,104,1-3) und des Agathokles [2] 298 v. Chr. aus.

II. Römische Zeit
Ein Vertrag zw. T. und Rom bestand bereits zur Zeit der Feldzüge des Alexandros [6]; der Konflikt zw. Rom und T. verschärfte sich während des 2. Samnitenkriegs (Samnites IV.) von 326-323 v. Chr. (Liv. 9,14,1-7) und erreichte 303 v. Chr. einen Höhepunkt, als Kleonymos mit Rom ein foedus abschloß, in dem die jeweiligen mil. Einflußsphären abgesteckt wurden (App. Samn. 7,1; StV 3, Nr. 444). Der Vertragsbruch seitens der Römer 282 v. Chr. war Anlaß des Kriegs (Dion. Hal. ant. 15,16; App. Samn. 7,1), in den Pyrrhos [3] auf seiten von T. eintrat (Plut. Pyrrhos 15 f.; Pol. 8,24 ff.; Iust. 18,1,3). Nach der Schlacht bei Maleventum (Beneventum) 275 v. Chr. unterwarf sich T. 272 v. Chr. den Römern (Frontin. strat. 3,3,1); die Gründung einer röm. Kolonie in Brundisium 244 v. Chr. und der Bau der via Appia drängten T. noch weiter ins Abseits.

Die Beziehungen zw. T. und Rom waren durchwegs feindselig: Im 2. Punischen Kriegs stellte T. zwar Schiffe für die röm. Flotte (Pol. 1,20,14), fiel aber 213 v. Chr. von Rom ab und wurde 209 v. Chr. von Q. Fabius [I 30] Maximus erobert (Liv. 27,15,9 ff.; 16,10; Plut. Fabius Maximus 22,3-8; Strab. 6,3,1; vgl. Pol. 8,24 ff.; Liv. 24,13-25). Die Folgen für T. waren verheerend: Die Stadt wurde geplündert, blieb foederata ( foederati ) und tributpflichtig, verlor aber das Recht auf eigenständige Münzprägung (Liv. 35,16,3). Die Einrichtung von ager publicus aus den konfiszierten Ländereien führte zum Ruin der Kleinbauern und zu einer landwirtschaftlichen Krise (Liv. 44,16,7). Nur im Hafen von T. florierte der Handel (Plaut. Men. 24-31; Pol. 10,1). 122 v. Chr. wurde bei T. die colonia maritima Neptunia angelegt (Strab. 6,3,4; Vell. 1,15,4). Seit dem Bundesgenossenkrieg war Neptunia mit der griech. Stadt vereinigt als municipium (duoviri) der tribus Clodia. Von der lex municipalis Tarentina sind wesentliche Teile erh. (ILS 6086). 37 v. Chr. fanden in T. die Verhandlungen zw. dem nachmaligen Augustus und Antonius [I 9] statt (App. civ. 5,93 f.). In der Kaiserzeit erwähnen die Quellen T. ausschließlich als ruhige, für otium (Muße) geeignete Stadt mit gutem Klima (Hor. carm. 2,6; Sen. dial. 9,2,13). Der fortschreitende Niedergang des Stadtzentrums veranlaßte im 4. Jh. n. Chr. den corrector Apuliae et Calabriae zum Eingreifen (Dion Chrys. 33,25).

III. Religion und Kultur
[...]

Muggia, Anna; Ü:H.D.

RE:
https://elexikon.ch/RE/IVA,2_2289

Literatur:

Miller, Itineraria, 343. 361;

Philipp, Hans, Taras [2], in: RE IV. A2 (1932), Sp. 2287.

Muggia, Anna, Taras [2], in: DNP 12,1 (2002), Sp. 20-23;

Nissen II 866;

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. XX. 1. 46-47. 58. 60-64. 69-70. 72. 88. 95-96. 99-100. 116. 120;

1 E. Lippolis, Taranto (E. Lippolis et al., Culti greci in Occidente, Bd. 1), 1995.

P. Wuilleumier, Tarente, 1939

Taranto nella civiltà della Magna Grecia (Atti X Convegno di Studi sulla Magna Grecia, Taranto 1970), 1971

E. Greco, Dal territorio alla città, in: AION 3, 1981, 139-157

M. Osanna, Chorai coloniali da Taranto a Locri, 1992, 1-38

E. Lippolis (Hrsg.), Catalogo del Museo Nazionale Archeologico di Taranto, Bd. 3.1: Taranto, la necropoli, 1994; Bd. 1.3: Atleti e guerrieri, 1997

I. Malkin, Myth and Territory in the Spartan Mediterranean, 1994, 115-127

G. C. Brauer, T. Its History and Coinage, 1986

A. Muggia, L`area di rispetto nelle colonie magno-greche e siceliote, 1997, 69-75.

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Letzte Bearbeitung:

03.04.2024 11:41


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https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=415 [zuletzt aufgerufen am 24.11.2024]

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