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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Ad Teglanum

Name (modern):

Talma

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher V     Nola     
Toponym nachher VIIII     Nuceria     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Pleiades: https://pleiades.stoa.org/places/432641
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

5B5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

C Gehöft

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

 

RE:

Teglanum, ad

Barrington Atlas:

Ad Teglanum (44 G4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Adteglanum

Levi:

Adteglanum (C,16)

Ravennat:

 

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

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Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Kommentar Köhner:
Es passt eigentlich überhaupt nicht zusammen, dass hier eine C-Vignette eingetragen ist und nicht bei Nola...

Namensform:
Verballhornt aus Ad Tegularium

Miller, Itineraria, Sp. 367:
Adteglanum, „zur Ziegelhütte“; j. vielleicht Talma. I: CIL X 1332. Station Sarnum (Ra) über den Sarno; j. Sarno. Iss: CIL X 1111-1112. 8363. 9.

Datierung (Barrington):
Ad Teglanum – Hellenistic/Roman/Late Antique (Hakkert, Lex.2)

RE:
Teglanum, ad
Station auf der Strecke Nola - Nuceria in der Tab. Peut. [Hans Philipp]

Heikki Solin – Ad Teglanum
Um meinen Kollegen und Freund Michele Cataudella zu ehren, habe ich vorgeschlagen, mich kurz mit einer korrupten Stelle aus der Tabula Peutingeriana zu befassen und zu versuchen, sie zu berichtigen, in der Hoffnung, dass er nichts gegen meinen Versuch hat (Abb. 1). In der Tabula Peutingeriana finden wir in 5, 5 zwischen Nola und Nuceria (von ersterem 5, von letzterem 9 Meilen entfernt) eine Ortschaft, wahrscheinlich eine Mansio, deren Name in der Form Adteglanum, d.h. Ad teglanum, überliefert ist. Wie normalerweise angenommen, muss dieser Ort auf dem Gebiet der Gemeinde Palma Campania gelegen haben [So schon Clüver 1624. Miller schreibt in seiner editio maior col. 367 „(jetzt) vielleicht Talma“, aber das ist ein reiner Tippfehler, denn col. 351 schreibt mit Bleistift „Palma“.]. Konrad Miller übersetzt in seiner großen Ausgabe der Tabula (Stuttgart 1916), Spalte 367, den Namen mit "Zur Ziegelhütte": Er war also auf der richtigen Spur. Teglanum ist jedoch nicht lateinisch [In Klammern ist hinzuzufügen, dass in dem zweibändigen Onomasticon von Forcellini und Perin von 1940 auf S. 673 der Eintrag Teglanum -i mit diesem Stichwort angeboten wird: "urbs Campaniae, in via a Nola Nuceriam, Tab. Peut. Ad Teglanum".], aber bisher hat noch niemand versucht, seine Form explizit zu machen [Sie wird auch in Enzyklopädien ohne Diskussion akzeptiert, siehe Philipp 1934 (Hakkert 1992, Spalte 214).]. Die einfachste und naheliegendste Lösung ist die Annahme einer Korstruktion für ad teglarium. Eine Verwechslung von N und RI hätte in jeder Phase der römischen Schrift, zwischen der Kaiserzeit und der Entstehungszeit des erhaltenen Codex der Tabula, die auf etwa 1200 n. Chr. datiert werden kann, leicht passieren können. [Zur Datierung des Codex siehe Rathmann 2016, S. 6.]. Insbesondere in der kursiven Kleinschrift haben der Buchstabe N und der Nexus RI praktisch eine sehr ähnliche Form [Siehe z. B. Battelli 19493, S. 91; Cencetti 1954, S. 73. Reichhaltige Datensammlung in Tjäder 1955, S. 95-121; AA.VV. 1952, S. 15-51, insb. 32.]. Aber auch in der kursiven Großschrift sind formale Ähnlichkeiten leicht zu beobachten, wie z.B. die Wachstafeln aus Pompeji und Herculaneum zeigen.
Und in den Wandgraffiti von Pompeji stößt man häufig auf Verwechslungen zwischen N und RI. Ein interessanter Fall ist CIL IV 2308, vgl. S. 1754, wo der Herausgeber Karl Zangemeister die Lesung LINTENANO bestätigt, während aus dem in Tafel XXXVII 18 veröffentlichten Apogramm seines Meisters Mommsen klar hervorgeht, dass es durchaus LINTENARIO heißen kann (Abb. 2). In lintenarius befindet sich ein falsches N, so dass das Graffito [---] linte{n}ario Felis Caeseris [Die gleichen C Zangemeister, CIL IV S. 243 und August Mau, CIL IV S. 760, sowie Diehl 19302, Nr. 411 und Iliescu, Slusanski 1991, S. 21 Nr. 8, meinen linteary, aber auf der Wand zu lesen, und nicht nur linte{n}ary gemeint. So auch Wachter 2019, Nr. 953, der unsere auf S. 1754 von CIL IV gegebene Interpretation aufgreift. Auch sollte FELIS (= Felix) anstelle von Zangemeisters FELES gelesen werden.] lauten müsste. Zu lintearius vgl. ThLL VII 2, col. 1463, 46-54; in addenda et corrigenda col. 1956, 6-8 wird meine neue Lesart erwähnt [Einige andere Fälle: in CIL IV 1224, 2, das der Herausgeber Zangemeister nicht entziffern konnte, würde es nach dem Apographen in Taf. XX 10 zweifellos EAN heißen; dahinter scheint sich jedoch Eari(nus) zu verbergen, ein Nachname, der häufig auf den Wänden von Pompeji zu finden ist (vgl. S. 1636); 2250 cf. 1747: kombiniert man die Transkription von Zangemeister und unsere Autopsie von 2004, könnte man am Anfang von Zeile 3 entweder [---]ERI oder [---]EN lesen, die Bedeutung bleibt jedoch unklar; man könnte an heri oder tamen denken; 6897 cf. p. 1907: in einem unklaren Kontext könnte man CENLIC oder CERILIC lesen.].
Generell sind solche Formen in Schriften zu erwarten, die man als "grobe Großbuchstaben" bezeichnen könnte, wie sie gerade in pompejanischen Graffiti oder auch in defixiones vorkommen8.
Aus paläographischer Sicht spricht also nichts dagegen, eine Verwechslung von N und RI in der Tabula-Passage zuzulassen.
Aber wie wird ad teglarium erklärt? Ausgangspunkt ist das Adjektiv tegularius -a -um in synkopierter Form, hier offensichtlich als Substantiv verwendet. Es ist ein Wort, das in der lateinischen Antike nicht oft bezeugt ist - kein Wunder, dass es in modernen Wörterbüchern wie Castiglioni - Mariotti oder Conte - Pianezzola - Ranucci aus dem Jahr 2000 fehlt, während der ausgezeichnete Le grand Gaffiot, ebenfalls aus dem Jahr 2000, auf S. 1574 zwei epigraphische Belege, einen für das Adjektiv, den anderen für das maskuline Substantiv; es erübrigt sich zu erwähnen, dass das alte Forcellini - De Vit (Band VI von 1875, S. 37) einige - sehr wenige - epigraphische Belege für das maskuline Substantiv liefert. Dann konnte der Eintrag in Georges und dem Oxford Latin Dictionary nicht übersehen werden. Schauen wir uns jedoch die Belege für das Wort in den antiken Quellen genauer an. In der Literatur taucht es nur einmal auf, in Digesta 50, 16, 180, 1, wo offenbar das Neutrum verwendet wird: Ofilius ait tugurium a tecto tamquam tegularium esse dictum, ut toga, quod ea tegimur. Was die epigraphischen Dokumente betrifft, so wird zunächst das Adjektiv tegularius -a -um verwendet: CIL II2 5, 1022, 24, 76 = I2 594 (die lex Ursonensis von 44 v. Chr. ) figlinas teglarias maiores tegularum CCC tegulariumq(ue) in oppido colon(ia) Iul(ia) ne quis habeto; II2 14, 35 cf. p. 983 (Valentia in der Tarraconensis, Spätkaiserzeit) [I]ulius a ratione tegularia Anthimus.
Dann das maskuline Substantiv: CIL VI 7615 (Rom, 1. Jh. n. Chr.) Felix teglarius; VI 2156* (Rom, julisch-claudische Zeit) Hermia teclarius9; X 6637, 1, 2 = VI 8639 best Inscr. It. XIII 1, 32 (Anzio[?], 47 n.Chr.) [---]rus tegularius numm(is); 6638 c 3, 21 (Anzio, 50 n.Chr.) Anteros tegul(arius); 3729 (Castel Volturno, zweite Hälfte 1. Jh. n. Chr.) P. Anicius P. l. Eros tegularius; AE 1903, 294 (Viminacium in Ober-Moesien, 2./3. Jh.) teg(ularii) leg(ionis) VII Cl(audiae); I. Piso - D. Deac, Inscriptiones laterum Musei Zilahensis, Cluj-Napoca 2015, 82, 2 (Porolissum in Dacia) [Mar]cellus teglarius. Am Ende das Neutrum tegularium, das in der Lex Ursonensis (s.o.) in der Bedeutung "Fliesenfabrik" erscheint10. Ein Personenname *Tegularius ist in den antiken Quellen nicht bezeugt11. Er wäre jedoch ein möglicher Name, obwohl andererseits anzumerken ist, dass lateinische Nachnamen, die von Berufsnamen abgeleitet waren, in der lateinischen Onomastik eher selten waren; und da tegularius selbst kein weit verbreiteter Begriff war, war die Möglichkeit der Verwendung des entsprechenden Nachnamens ebenfalls gering.
Es sei noch angemerkt, dass die Existenz des Substantivs tegularia, das in einer Gruppe von Lateritstempeln in Germania inferior bezeugt sein soll, in der antiken Latinität tatsächlich auf dem Spiel steht.
Die Belege sind in CIL XIII, Bd. 6, S. 129 zusammengestellt.
Es handelt sich um lateritische Fabrikstempel mit dem Namen Transrhenana, bei denen die Fabrikbezeichnung immer TE, TEG, TEGVL oder TEG(V)LA12 geschrieben wird. Vielleicht war Hans Lehner 190413 der erste, der vorschlug, die Abkürzungen als tegularia aufzulösen; diese Lösung wurde dann in der zitierten Passage in CIL XIII gleichsam kodifiziert. Später oft wiederholt, bis zum heutigen Tag14. Anderswo taucht sie nicht auf. Es bleibt jedoch höchst unsicher, die Existenz des Begriffs
tegularia im Altlateinischen auf der Grundlage solch zweifelhafter Abkürzungen anzunehmen. Nun war tegularia im Mittellatein in der bereits erwähnten Bedeutung von Ziegelei (s.u.) wohlbekannt; und vielleicht haben diejenigen, die die Auflösung der Abkürzungen mit tegularia
den mittelalterlichen Begriff im Sinn hatten. Ich würde vorschlagen, hier tegula zu sehen, das oft im Namen von figlinae, Ziegeleien im römischen Bereich, verwendet wird;
Beispiel tegula Tonneiana in CIL XV 631 (mit der Abkürzung teg. 637, 645)15. Andererseits ist nicht völlig auszuschließen, dass tegularia, die weibliche Form von tegularius, bereits im Altlateinischen existierte, aber nur in bestimmten epigraphischen Dokumenten bezeugt ist, ebenso wie tegularium nur wenige Male in der gesamten epigraphischen Überlieferung vorkommt. Aber schließlich ist es nicht richtig, seine Existenz allein auf der Grundlage von Abkürzungen anzunehmen, zumal wir in römischen Lateritstempeln tegula mit einer mehr oder weniger identischen Bedeutung finden. - In einigen Lateritvignetten, die in Londinium (London) gefunden und in RIB II 5, 2489 veröffentlicht wurden, erscheint der Begriff tegular(inae); der gesamte Text der Vignette ist in dieser Form angegeben: D(ecimi) M(---) Val(---) | D(ecimi) M(---) P(---) | (figlinae) tegular(inae). Der Begriff tegularina(e) kommt im Lateinischen nirgends vor. Dies ist eine unbegründete Erklärung, die im Kommentar zur Vignette in keiner Weise begründet wird.
Es muss auch gesagt werden, dass das Wort im mittelalterlichen Latein oft mit Ableitungen wie tegularis und tegulariola sowie dem Femininum tegularia "Ziegelei" (tegularium ist auch in demselben Sinne bekannt) auftaucht, das nicht mit Sicherheit in alten Dokumenten auftaucht (siehe oben); siehe im Allgemeinen Du Cange Band VIII von 1887 (S. 45) und Niermeyer - van De Kieft, dessen neue Ausgabe von 2002 (S. 1325) ist; fügen Sie spezifische Fälle aus dem mittelalterlichen italienischen, niederländischen und englischen Latein hinzu16.
Damit sind wir bei der entscheidenden Frage angelangt. Wie erklären wir ad teglarium in der Tabula? Namen, in denen nach ad das Ziel des Handels folgt oder die sich allgemein auf Personen beziehen, fehlen überhaupt nicht: Ad Pannonios (7:4), Ad publicanos (3:2; 5:2). Da solche Fälle sehr selten sind, schlage ich eher vor, in dem Substantiv das Neutrum tegularium im Sinne von Ziegelfabrik zu sehen: der mansio stand in einer Ziegelfabrik. Siehe z. B. Ad cisternas (7, 5), Ad horrea (2, 2) oder Ad taberna(m) frigida(m) (4, 1).
Wie bereits erwähnt, muss dieser Ort auf dem Gebiet der mittelalterlichen Gemeinde Palma Campania gelegen haben. Städtische Zentren gab es in römischer Zeit in diesem Gebiet nicht. Daher muss es sich bei unserem ad teglarium um ein mansio oder eine ähnliche Siedlung gehandelt haben, sicherlich nicht um eine städtische Agglomeration. Dies steht nicht im Gegensatz zu den Vignetten des Typs "Bäder" (ein von Levi geprägter Begriff), bei denen die Darstellung des badeartigen Gebäudes offenbar häufig mit dem Toponym Aquae17 verbunden ist. Zunächst ist festzustellen, dass ein Gebäude, wie es in der Tabula angeboten wird, nicht notwendigerweise das Symbol einer Stadt oder eines Ortes von besonderer Bedeutung ist, denn die Tabula hielt es auch für notwendig, Orte ohne Bedeutung mit Bildsymbolen zu kennzeichnen; man kann eine große Anzahl von ihnen zählen - der betreffende Ort kann ein einfacher Rastplatz für den Reisenden gewesen sein18. Was den Typus des so genannten "Bades" betrifft, so scheint es, dass auch er zur Ausrüstung des Reisenden in der Kaiserzeit gehört haben könnte. In unserem Fall handelt es sich sicher nicht um ein Thermengebäude, für dessen Angabe der Text meist Ad aquas trägt und dessen zentraler Raum auf der Karte in Blau erscheint. Auf jeden Fall muss nicht davon ausgegangen werden, dass die auf der Karte dargestellte Figur ein Kurhaus darstellt.
Alles deutet darauf hin, dass es sich bei dem Symbol um etwas viel Unwichtigeres handelt, wahrscheinlich um eine Mansio in der Nähe einer Ziegelei, wenn nicht sogar um einen Teil davon. Wenn unsere Emendation ad teglarium zutrifft, ist es müßig, über die Hypothese nachzudenken, das Toponym Tegianum in der Passage zu sehen. Es wird jedoch angebracht sein, an eine phantasievolle Änderung zu denken, die keine Grundlage in den Fakten hat. Sie wurde erstmals 1624 von Philip Clüver (siehe unten) vorgeschlagen und zumindest von Carlo Maria Rosini 179719 wiederholt. Diese absurde Idee wurde später von Antonio Sogliano wieder aufgegriffen, der, ausgehend von dem pompejanischen Gemälde CIL IV 3525 iudici(i)s Aug(usti) felic(iter); Puteolos, Antium, Tegeano, Pompeios hae sunt verae colonia(e), die Kolonie Tegeano des Gemäldes mit Ad Teglanum der Tabula identifiziert (wo sich also der Text ad Tegianum ändert) und sie als verschieden von der lukanischen Stadt betrachtet20. Aber es ist völlig ausgeschlossen, dass es eine Kolonie zwischen Nola und Nuceria gab, die nicht aus einer anderen Quelle bekannt ist. Tegeano auf dem Gemälde muss sich auf Tegianum in Lukanien beziehen, das somit eine Kolonie darstellte. Wenn die Gelehrten des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts eine solche unbegründete Idee einführten, können wir sie immer noch rechtfertigen, da es damals keine wissenschaftlichen Kriterien gab;
Es ist jedoch unbegreiflich, dass ein begabter Archäologe und Historiker noch im späten 19. Jahrhundert einer solchen Extravaganz erliegen konnte. Noch schlimmer ist jedoch, dass er Anhänger in so renommierten Gelehrten wie Ernst Kornemann hatte, der sich zudem in einer erstklassigen Enzyklopädie21 äußerte, ganz zu schweigen von anderen Gelehrten, die die verrückte Idee weiter popularisierten22. Tegianum ist nirgendwo als Kolonie bezeugt, aber es spricht nichts dagegen, dass es eine war; in den epigraphischen Dokumenten wird es im Allgemeinen nicht sehr oft erwähnt, so dass ihr Schweigen über seine konstitutionelle Form23 zufällig sein wird.
Ich hatte diesen Aufsatz bereits fertiggestellt, als ich feststellte, dass die Vermutung ad teglarium bereits im 17. Jahrhundert aufgestellt worden war. Antonio Sogliano stellt in seinem oben erwähnten Artikel (RendLincei 1897, S. 393) fest, dass Lukas Holste die Korrektur ad teglarium vorgeschlagen hätte, weil er dachte, dass der Bahnhof nach einer Fliesenfabrik benannt sei; Sogliano nennt das Werk von Holste etwas rätselhaft "den Holstenio, Ad Cluver. p. 261". Dies ist das Werk In Italiam Antiquam Philippi Cluverii annotationes, veröffentlicht zusammen mit anderen Annotationes geographicae, Rom 1666. Philipp Clüver, der sich mit der Passage in der Tabula Peutingeriana befasste, hielt Ad teglanum für korrupt und schlug vor, darin den Namen der kampanischen Stadt Tegianum zu sehen24
Holste widerspricht dieser Vermutung und schlägt vor, Ad teglarium, d. h. tegularium, zu lesen, wobei er davon ausgeht, dass der Bahnhof nach einer Fliesenfabrik benannt wurde25. Holste hat in der Tat die richtige Lösung gefunden, die seltsamerweise von Sogliano abgelehnt wurde, der von seiner Entdeckung so begeistert war, dass er in ihr die Erwähnung von Tegianum sah. Diese korrekte Vermutung ist in Vergessenheit geraten, abgesehen von einer flüchtigen Erwähnung in Nicola Corcias bekanntem Werk Storia delle due Sicilie von 1845, in dem der Autor Holstes Vermutung zu akzeptieren scheint26. Die verächtliche Haltung Soglianos trug sicherlich nicht zu seiner Popularisierung bei.

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 367;

Philipp, Hans, Teglanum, ad, in: RE V. A1 (1934), Sp. 119.

Solin, Heikki, Adteglanum

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Letzte Bearbeitung:

22.09.2025 19:28


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=505 [zuletzt aufgerufen am 30.10.2025]

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