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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Neapoli

Name (modern):

Napoli

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher VIIII     Atella     -     [Cripta Neapolitana]     
Toponym nachher XI     Herclanium     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/433014
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

5B4 / 5C4

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

Neapolim (122,4), Neapoli (123,2; 123,3)

Alternativer Name (Lexika):

Neapolis [2] (DNP)

RE:

Parthenope [2]

Barrington Atlas:

Parthenope/Neapolis (44 F4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Neapoli

Levi:

Neapoli (A,I,3)

Ravennat:

Neapolis (p. 69.37; 85.34)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Νεάπολις (νέα πόλις) (3,1,1), Νεάπολις (3,1,6; 8,8,4)

Plinius:

Nepolis, Chalcidensium et ipsa, Parthenope a tumulo Sirenis appellata (3,62), Neapolis (3,82)

Strabo:

Νεάπολις Κυαίων (5,4,7)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

[PK: Distanzangabe zur Cripta fehlt].

PK
Die Verbindung über das fehlende Acerrae (siehe BAtlas und Strabo) nach Suessula fehlt auf der TP.

Plin
an der Küste aber liegen Neapolis, ebenfalls eine Gründung der Bewohner von Chalkis, nach dem Grab einer Sirene Parthenope genannt (3,62)

Miller, Itineraria, Sp. 351f.:
Neapoli, it. (It), Neapolis (Ra, autores), Neapolim muro ducta, ager eius (l. col.), Parthenopis quae et Neapolis (Gu), Neapolitani (Iss); an der Mündung des Sebethus in dem Sinus Put. und am nordwestlichen Abhang des Vesuv, von den Cumanern gegründet, 427 v. Chr. von den Samnitern erobert; mun. (Cic), erst unter den Antoninen oder erst unter Commodus col., mit griechischen Eigentümlichkeiten, in herrlicher Gegend; bestand ursprünglich aus 2 Teilen, einer Palaeopolis und einer Neapolis; von ersterer wird in römischer Zeit nichts mehr erwähnt. In der Nähe warme Heilquellen, die von Pollio dem Augustus vermachte Villa Pausilypum (Pl) und die berühmte Felsengrotte (St, Sen. cp. 57), auf welche der Name jener Villa übergegangen ist und an deren Eingang man das angebliche Grab Vergils zeigt. Bischofssitz (I: CIL X 1538); j. Napoli oder Neapel; mit wenigen Resten der Altertümer. Katakomben bei S. Gennaro I: CIL X 1478-1543. 8169-8176. 2220. 6934. 6940. 8042 2. 4. 27. 42. 51. 58. 64. 76. 85. 89. 102. 8051 8. 24. 8053 10. 102. 105. 8337 2. Verbindung mit Capua (Strecke 61 b). 11; es sind 6, nach Nuceria 24 (It).

Datierung (Barrington):
Parthenope/Neapolis – Archaic/Classical/Hellenistic/Roman/Late Antique )Nissen II, 748; GAL Campania 18-33)

Strab 5,4,7:
Nach Dikaiarcheia kommt Neapolis der Kymäer (später sind als Siedler noch Chalkidier hinzugekommen sowie einige Pithekussäer und Athener, so dass die Stadt deshalb auch Neapolis [Neustadt] genannt wurde.

DNP:
[2] Kolonie von Kyme [2] Chalkis [1] Athen und Pithekussai
Kolonie von Kyme [2], Chalkis [1], Athen und Pithekussai (Strab. 5,4,7; Liv. 8,22,6; Vell. 1,4,2) mit kleinem Territorium am nach N. benannten Golf, gegr. nach dem Seesieg Hierons [1] von Syrakusai über die Etrusci 474 v.Chr.; h. Napoli. Die Stadt N. erhob sich auf einem am Golf gelegenen Hügel in geringer Entfernung von der alten kymaiischen Siedlung Parthenope auf dem Sporn von Pizzofalcone (zur Unterscheidung dann Palaipolis genannt: Liv. 8,22,5). Mit seiner zentralen Lage am Golf verdrängte N. Kyme als See- und Handelszentrum. N. unterhielt gute Beziehungen zu Athen (vgl. den für die Sirene Parthenope gestifteten Fackellauf: Timaios FGrH 566 F 98). Um 400 v.Chr. gewannen die Samnites beherrschenden Einfluß in N. (vgl. die ital. Beamtennamen, vgl. Nypsios, i.e. Numisius bei Diod. 16,18,1). In einem Krieg mit Rom (328-326) unterlag N., schloß aber ein foedus aequum (Beibehaltung der Autonomie; Liv. 8,22,7; 25,9; 26,6), das N. handfeste wirtschaftliche Vorteile brachte, da die mil. Expansion Roms im Mittelmeer dem Handel von N. neue Räume erschloß.

In den Kämpfen gegen Pyrrhos (Zon. 8,4) und in den beiden ersten Punischen Kriegen (Pol. 1,20,14 bzw. Liv. 22,32,4; 23,14f.; 24,13,7) stand N. treu zu Rom und wahrte dabei den Charakter einer griech. pólis (griech. Sprache, Verfassung, Asylrecht, Münzprägung, griech. Kalender; Cic. Tusc. 1,86; Tac. ann. 15,33,5f.: Graeca urbs). Ein Rückschlag für die handelspolit. Bed. der Stadt war die Gründung von Puteoli 194 v.Chr. 89 v.Chr. wurde N. municipium in der tribus Maecia (Cic. Balb. 21). Im Bürgerkrieg auf der Seite des Marius [I 1], wurde N. 82 v.Chr. durch Vergeltungsmaßnahmen Cornelius [I 90] Sullas schwer getroffen (Massaker unter den Kaufleuten, Entzug der Flotte und der Kontrolle über Pithekussai, App. civ. 1,89; Cic. fam. 13,30,1; Cic. Att. 10,13,1). Von Augustus gefördert (Plin. nat. 18,114), wurde N. bald röm. colonia (CIL X 1, p. 171). N. wurde durch Belisarios 536 (Prok. BG 1,8,43ff.; 9,8ff.), dann durch Totila 543 (Prok. BG 3,8,1) eingenommen.

Berühmt für ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse (Dion. Per. 357), den Weinanbau (Plin. nat. 14,69) und die Schönheit der Landschaft, wurde die Umgebung von N. seit der späten Republik zu einer der exklusivsten Wohngegenden der herrschenden Ges. von Rom (vgl. Hor. epod. 5,43; Verg. georg. 4,564; Ov. met. 15,712; Cic. Sull. 17; Plin. nat. 9,167).

Arch.: Unsere Kenntnis von den öffentlichen Gebäuden der Stadt ist von der mod. Überbauung beeinträchtigt: Hauptzeugnisse der griech. und röm. Stadt sind der Stadtgrundriß per strigas (Feldmesser) und die Stadtmauern; die im 5. Jh.v.Chr. erbauten Mauern wurden im 4. Jh.v.Chr. verstärkt, dann unter Augustus sowie nochmals nach dem Erdbeben von 62 n.Chr. restauriert und schließlich 440 n.Chr. erweitert (vgl. CIL X 1485). Aus röm. Zeit: Thermenanlage an der Straße nach Puteoli, Reste öffentlicher Bauten im Bereich der ant. Agora (Theater, odeion, macellum, h. S. Lorenzo Maggiore, und Dioskurentempel). In der Spätant. kam es zu zunehmendem Verfall der städtischen Struktur.

Auf den Hügeln um das ant. Zentrum breiteten sich an der Nord-, Ost- und der Westseite ab dem 5. Jh. v.Chr. die städtischen Nekropolen aus. Seit hell. Zeit wurden um die urspr. Kernzonen der Gräber herum unterirdische Grabanlagen (Hypogäen) errichtet, die sich ab dem 2. Jh.n.Chr. zu bis ins 10. Jh.n.Chr. genutzten Katakomben entwickelten. Kult. Verehrung genossen Apollon (und der Heros Eumelos) und Demeter (Cic. Balb. 55; Actaea: Stat. silv. 4,8,49; Thesmophóros: IG XIV add. 756a Z. 1). Der Thesmophoros-Kult (Thesmophoros) konnte dank der Auffindung einer Weihegabe bei S. Aniello di Caponapoli auf der Akropolis lokalisiert werden. Den Dioskuroi war in der Nähe von S. Paolo ein Tempel geweiht (Reste 1. Jh. n.Chr.; Stat. silv. 4,8,45: dii patrii). Die maritime Bed. von N. dokumentieren verschiedene kleinere Kulte (Sirenen, Parthenope, Aphrodite Euploia, Leukothea, Athena Sikele).
Muggia, Anna (Pavia)

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 351f.;

Philipp, Hans, Parthenope [2], in: RE XVI.2 (1935), Sp. 2112-2122;

Muggia, Anna, Neapolis [2], in: DNP 8 (2000), Sp. 773-775;

Nissen II 746;

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. XII. XXVIII. 1. 37-38. 41-42. 97. 115. 118;

W.D. Coulson, s.v. N., PE, 614f.

M. Frederiksen, Campania, 1984, Index s.v. N.

Storia di Napoli, Bd. 1, 1967

I. Baldassarre (Hrsg.), Archeologia urbana e centro antico di Napoli, 1983

Napoli antica. Catalogo della mostra, 1985

Neapolis, Atti del XXV Convegno di Studi sulla Magna Grecia (Taranto 1985), 1988

G. Maddoli, I culti della Campania antica, in: G.Pugliese Carratelli (Hrsg.), Storia e civiltà della Campania, Bd. 1, 1992, 247-270

BTCGI 12, 165-239

G. La Posta, N. Storia di Napoli e del meridione d`Italia, 1994

A. Muggia, L`area di rispetto nelle colonie magno-greche e siceliote, 1997, 102-105.

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Letzte Bearbeitung:

21.09.2024 13:36


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https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=508 [zuletzt aufgerufen am 22.11.2024]

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