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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Cumas

Name (modern):

Cuma

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher VI     Literno     
Toponym nachher III     (unnamed/illegible, no. ID 3769)     III     [Baiae]     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/432808
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

5C3

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

Cumis (122,7; 123,5), Cumis traiectus Aenariam (515,8)

Alternativer Name (Lexika):

Kyme [2] (DNP)

RE:

Kyme [3]

Barrington Atlas:

Cumae (44 F4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Cumas

Levi:

 

Ravennat:

°Cubias (p. 69.40), Cumas (p. 85.36)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Κοῦμαι (3,1,6)

Plinius:

Cumae Chalcidensium (3,61)

Strabo:

Κυμαίοι (5,4,3), Κύμη (5,4,4; 5,4,5)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Kommentar (Talbert):
-> stretch to Invinias:
One stretch is drawn as two.

Miller, Itineraria, Sp. 348:
Cumas, it. und Cubias (Ra), Cume (Gu), Cumis (It), Cumae (Pt, autores), griechisch gewöhnlich Cyme; Cumis muro ducta colonia, ab Augusto deducta (l. col.); die älteste griech col. in Italien und Sizilien, von Kymäern und Chalcidensern angeblich a. 1050 v. Chr. gegründet auf einer steilen Anhöhe, früher eine reiche, blühende See- und Handelsstadt, Mutterstadt von Puteoli, Neapolis und Messana, mit bedeutendem Gebiet, fester Burg (Agathias), 417 v. Chr. den Campanern übergeben und ständig gesunken; 215 v. Chr. mun. (I), unter Augustus col. (Front), col Julia (Iss); Wohnort einer berühmten Sibylle (Verg); Villen von Cicero, Pompeius u.v.a. Die via Domitiana führt durch den herrlichen Torbogen Arco Felice, der vielleicht schon unter Agrippa angelegt wurde, in einem tiefen Einschnitt über den Monte Grillo gegen Pozzuoli. Ein Tunnel, j. Grotta di Pace genannt, führt durch denselben Berg an den Averner See. Ein zweiter Tunnel führt dann vom Averner See zum Portus Julius (am Lucriner See), ist aber größtenteils verschüttet. Der Tunnel ist von Cocceius angefertigt (St), wohl unter Agrippa. Der Averner und Lucriner See waren für die römische Flotte bestimmt, welche aber nach St frühzeitig (nach Überwindung des Pompeius) nach dem Portus Misenus verlegt wurde; j. Ruinen an und auf dem Monte di Cuma; erhalten sind Reste des sogenannten Giganten-Tempels (in demselben eine Riesenstatue des Jupiter, j. in Neapel), sog. Amphitheater mit vielen Bogen (doch eigentlich nur ein Zirkus); ausgegraben auf dem Berge der Apollontempel. Große griechisch-etruskische Nekropole mit vielen Funden. Iss: CIL X 3682-3713. 8214. 8367. 8375; vide Recensus locorum recentiorum p. 1222: 67 Iss. Nach Pl von hier wie von Puteoli Verbindung nach Capua; die Straßen (via Domitiana und Campana) vereinigten sich kurz vor Puteoli, oberhalb der Stadt. Zwischen der Straße und dem Meere liegt: Lacus Acerusius (St, Pl – Acherusia palus); warme Quellen an demselben (St); j. L. del Fusaro, berühmte Austernzucht.

Datierung (Barrington):
Cumae – Archaic/Classical/Hellenistic/Roman/Late Antique (GAL Campania 79-89, 254)
§ Kyme

DNP:
Kyme
[2] Stadt in den Campi Phlegraei, lat. Cumae
(lat. Cumae). Stadt in den Campi Phlegraei, h. im Norden vom Capo Miseno, voll myth. Bezüge, da die Überl. den Lacus Avernus und den Acheron [2] hier ansiedelt; so seien hier die Giganten nach ihrer Niederlage von den Göttern begraben worden (Timaios FGrH 566 F 89; Gigantomachie); Sitz der Sibylle von Cumae. Diese Kolonie wurde Mitte 8. Jh.v.Chr. von Chalkis/Euboia und Kyme/Aitolia unter den oikistaí Megasthenes und Hippokles als griech. Vorposten im Handelsverkehr mit Etruria gegr. K. beherrschte den Golf von Neapel (von Misenum bis Capri). Im Konflikt mit den Etrusci gewann K. 524 v.Chr. die Oberhand. Zw. E. 6. und Anf. 5. Jh. stand K. unter dem Tyrannen Aristodemos [5]. 474 v.Chr. fand bei K. die Seeschlacht zw. Griechen und Etrusci statt. Mit dem Aufstieg von Syrakusai verlor K. die angestammte Rolle der griech. Interessenvertretung im Westen. 421 v.Chr. wurde K. von den Samnites erobert. Während der Samnitenkriege trat K. für Rom ein; 338 v.Chr. civitas sine suffragio. Ein intensiver Romanisierungsprozeß begann, der im 1. Jh.v.Chr. im Bau des Hafens von Misenum gipfelte. Seit dem 2. Jh.n.Chr. bahnte sich der Niedergang an, durch stete Strandverschiebung (Bradyseismos) verstärkt. In der Spätant. lebte K. als castrum fort.

Arch.: Ausgrabungen seit dem 18. Jh. bis 1910 ausschließlich in privater Initiative (bes. E. Stevens in den Nekropolen); seither Forsch. auf der Akropolis, auf dem Forum, in der Krypta des Berges Cuma (anfänglich als Höhle der Sibylle angesehen) und in der “Grotte der Sibylle” (Gabrici und Maiuri). Ein ins 6. Jh.v.Chr. datierbarer Mauerring, orthogonal angelegte Siedlungsbezirke in der unteren Stadt. Ein Tempel des Apollon (Inschr. in osk. Sprache); Umgestaltung in augusteischer Zeit und spätere Umwandlung in eine frühchristl. Basilika. Zwei dem Iuppiter geweihte Tempel: einer auf der Akropolis (Mitte 5. Jh.v.Chr.), ein anderer (3. Jh. v.Chr.) auf dem Forum, im 2. Jh.v.Chr. in ein Capitolium umgewandelt. Unsicher bleibt die Identifizierung eines Tempels mit Porticus im Süden des Forums (frühe Kaiserzeit). Bedeutsam war das Apollon-Orakel der Sibylle mit seinen Bindungen zur Unterwelt. Mit diesem scheint sich ein durch eine Inschr. aus dem 7. Jh. v.Chr. bezeugter Kult der Hera Regina zu verbinden (Phlegon von Tralleis FGrH 257 F 36). Für das 5. Jh. v.Chr. ist in K. eine orphische Schule (Orphik) bekannt. Enge Beziehungen zw. K. und dem archa. Rom sind bezeugt durch die Einführung des Alphabets, die Sibyllinischen Bücher und evtl. den Kult der Iuno Regina in Rom.
Muggia, Anna (Pavia)

Kommentar (Ravennat):
Restituo Cumas (b pro n etiam in Zurbis (?) 48, 47 et bac pro na[ua] 61,1; itaque bi ex m nasci poterat).

RE:
Kyme [3]
https://elexikon.ch/RE/XI,2_2477.png

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 348;

Weiss, Jakob, Kyme [3], in: RE XI.2 (1922), Sp. 2476-2478;

Muggia, Anna, Kyme [2], in: DNP 6 (1999), Sp. 966-968.

Nissen II 721;

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. XVIII. 32. 35. 36. 37. 38. 41. 97. 98. 118;

H. Comfort, s.v. Cumae, PE, 250-252

E. Gabrici, Cuma, in: Monumenti antichi, pubblicati dall`Accademia dei Lincei 22, 1913

A. Maiuri, I Campi Flegrei, 31958

I Campi Flegrei nell`archeologia e nella storia, Atti del Convegno dei Lincei, Roma 1976, 1977

Il destino della Sibilla (Atti del convegno 1985), 1986

BTCGI 7, 7-42

G. Camassa, I culti delle poleis italiote, in: Storia del Mezzogiorno 1, 1991, 423-430.

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

21.09.2024 16:06


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=513 [zuletzt aufgerufen am 30.09.2024]

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