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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom
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Toponym TP (aufgelöst):

Surrento

Name (modern):

Sorrento

Bild:
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Toponym vorher -     Stabios     
Toponym nachher -     Templum Mineruae (Templum Minervae)     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/433139
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

5C5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Surrentum (DNP)

RE:

Surrentum

Barrington Atlas:

Surrentum (44 F4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Surrento

Levi:

 

Ravennat:

Surentum (p. 69.34), Syrrentum (p. 85.31)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

Σούρεντον (3,1,7)

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 364:
Surrento, Syrrentum (St, Ra, Diod, Dio C), Surentum (Ra, Pt, Steph), Siratum oder Sirrentum (Gu), Surrentum (Ml, Pl, Sil), Surrentum oppidum (l. col.); uralte Stadt nahe der Landspitze (dem Prom. Minervae); col. (Front), welche aber wenig bekannt ist; in der Nähe wächst guter Wein und werden gute Weingefäße aus Ton verfertigt; j. Sorrento. Iss: CIL X 675-762. 8042 3. 46. 58. 98. 8051 15. 8128-8130. –, es sind 4; nach Ra folgen: Silarum, Pestum.

Plin
Surrentum (3,62; 3,82), Surrentinus ager (3,70)

Pleiades:
Hor. Epist. 1.17.52
Plin., NH (Mayhoff: PHI) 3.62.5
TP (Talbert: CUP) 5C5 (Talbert 1478)
Tac. Ann. 6.1.2

Datierung (Barrington):
Surrentum – Hellenistic/Roman (GAL Campania 98-102)

DNP:
Surrentum
Stadt (Plin. nat. 3,62; Ptol. 3,1,7: Σούρεντον) auf einer von Capreae (Capri) durch einen schmalen Meeresarm getrennten (vgl. Tac. ann. 4,67,1; 6,1,1; Cass. Dio 52,43,2; Tab. Peut. 6,5) Halbinsel (h. Punta della Campanella; Strab. 5,4,8: Σειρηνουσσῶν ἀκρωτήριον; Plin. nat. 3,62; Ov. Met. 15,709: promunturium Minervae), h. Sorrento. Von Griechen im 6. Jh. v. Chr. besiedelt (Liber coloniarum 236,22), zu Anf. des 5. Jh. von Etrusci, seit 420 von Osci beherrscht (Steph. Byz. s. v. Συρρέντιον; Strab. l.c.), beteiligte sich S. auf seiten der Aufständischen am Bundesgenossenkrieg [3]. Von Cornelius [I 90] Sulla und Augustus wurden hier Kolonien angelegt; vor Hadrianus war S. municipium, tribus Menenia (CIL X 676). Seit dem 1. Jh. v. Chr. entstanden in S. prächtige Villen (Suet. Aug. 65,1). Ein Athene-Heiligtum (Strab. 1,2,12; 5,4,8) und ein Sirenen-Kult sind bekannt (Aristot. mir. 103; Strab. 1,1,12; Liber coloniarum l.c.), ebenso Hercules Surrentinus (Stat. Silv. 3 prooem. 10). Man rühmte das heilsame, angenehme Klima von S. (Hor. epist. 1,17,52; Sil. 5,466; 8,543). Auf den Surrentini montes (Plin. nat. 3,60) wuchs qualitätvoller Wein (Strab. l.c.; Plin. nat. 14,64; Ov. met. l.c.; Stat. Silv. 3,5,102; 4,8,9). Arch.: Funde von Votivgaben sowie Keramik-, Mz.- und Metall-Frg. Inschr.: CIL X 675-762; 8128-8130.
de Vido, Stefania; Ü:J.W.MA.

RE:
Surrentum, heute Sorrente, ist auf der bekannten Halbinsel, die auch als Surrentinum promunturium (Tac. Ann. IV 67. Stat. Silv. V 3, 165) bezeichnet wird, meist aber unter anderen Namen (Prom. Sirenum, Minervae) begegnet, gelegen. Die 5 km breite Halbinsel springt in einer Höhe von 50-100m in zwei Vorgebirgen ins Meer, die Punta di Sorrento und Punta di Scutolo. S. liegt am Westrande zwischen zwei Schluchten, die im Osten in die kleine, im Westen in die große Marina ausmünden. „Die Lage ist fest, nur im Südwesten ist eine Strecke von 300 m angreifbar. Der Umfang der Stadt misst reichlich 2 km, ihr Inhalt 22 ha. Die regelmäßige Anlage mit rechtwinkligen Häuserblöcken darf dem Altertum zugeschrieben werden, da die äußeren Umrisse von Natur gegeben sind. Nur der Strand war ehedem breiter: zahlreiche Trümmer unter Wasser beweisen, dass die ganze Küste seit der Römerzeit gesunden ist“, Nissen. Ital. Landesk. II 768. An den Gründungslegenden, die die Sirenen oder den Aiolos verantwortlich machen (Strab. V 247. Diod. V 7), ist wahr, dass die Griechen die Gründer sind, wohl von Lipara aus (Diod. V 7,6), und unter den Schutz der Minerva stellten (Feldm. 236, 22; vgl. Stat. Silv. II 2, 95). In der Tat führte S. den Beinamen Minvervium, wie aus Appian bell. Civ. I 42 zu entnehmen ist, wo Μινόερνον in Μινέρουιον zu ändern ist (vgl. Nissen Ital. Landesk. II 768, 5). Dann bezeugen Inschriften die Herrschaft der Osker (Conway Italic Dialects I, 1897, 527), Gräber und Schriftstellerzeugnisse: Συρρεντὸν τῶν Καμπανῶν (Strab. V 247), zeitweilig haben auch die Etrusker hier geherrscht: Steph. Byz. Σ. Πόλις Τυρρηνίας (anders Nissen a.O.). Die Schönheit der Landschaft und des Klimas preisen Hor. ep. I 17, 52 und Sil. Ital. V 466. Am Aufstand der Italiker nahm auch S. teil, dafür eroberte es Sulla 90; S. wird Munizipium unter Decemviri und zur Tribus Menenia geschlagen, CIL X 676. An 20 km lang von Punta di Scutolo bis Punta della Campanella folgte ein Landhaus dem anderen. Die Überreste lassen oft genug die Pracht ahnen, die einst diese Küste bedeckte. Die Vorliebe der ersten Kaiser für Capri kam auch ihr zugute, eine kaiserliche Villa lag bei Sorrent (Sueton. Aug. 65. CIL X 691-713). Unter den Privatvillen ist diejenige des Puteolaners Vedius Pollio durch die Schilderungen seines Freundes Statius bekannt geworden: die Marina di Puolo zwischen dem Capo di Massa und der Punta di Sorrento bewahrt den Namen des Besitzers, die Ruinen erfüllen das Vorgebirge (Stat. Silv. II 2. III 1. Beloch Campan. 269. Vollmer Die Silvae des Statius 1896, 339ff. 384ff. mit Karte. Rostowzew Arch. Jahrb. XIX 1904, 1157)“: Nissen Ital. Landesk. II 769. Die Landschaft ist anders geworden als einst: Statius kante noch Hochwald auf den heute kahlen Bergen (Stat. Silv. VII 1,118) und die Weinstöcke auf den heute unfruchtbaren Landschollen (Plin. n.h. XIV 64. CIL IV 2555-2556) waren berühmt. „Der Surrentiner erlangte erst in 25 Jahren seine Reife und stand vornehmlich bei den Ärzten in Ehren (Hor. sat. II 4, 55. Ovid. Met. XV 710. Strab. V 248. Colum. III 2,8. Plin. n.h. III 60. XIV 22. 34. 38. 64. Stat. Silv. III 5, 102. Martial. XIII 110. Athen. 1, 126 d. Galen. 14, 15 Km. Marquardt Privatleben II 435, 16)”: Nissen Ital. Landesk. II 769. Seefische und Tongeschirr aus S. werden noch hervorgehoben: Ennius p. 166, 6 Vahlen und Plin. n.h. XXXV 160. Mart. XIII 110. XIV 102. Das Jahr des Vesuvausbruches 79 hat auch S. in Mitleidenschaft gezogen, Catarelli Bullettino della comissione archeologica comunale di Roma XXX 1902, 330ff.
Zu den archäologischen Resten vgl. Pais Ricerche [Literatur].
[Philipp]

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 364;

Philipp, Hans, Surrentum, in: RE IV A.1 (1931), Sp. 969-971;

de Vido, Stefania, Surrentum, in: DNP 11 (2001), Sp. 1118;

Nissen II 768;

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. 39-40;

J. Beloch, S. im Alt., 1874
P. Mingazzini, F. Pfister, Formae Italiae, 1946
S. De Caro, E. Greco, Campania, 1981, 98-102
C. Albore Livadie, Archeologia a Piano di Sorrento, 1990.

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Letzte Bearbeitung:

25.03.2024 11:28


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https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=521 [zuletzt aufgerufen am 17.05.2024]

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