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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom

Tabula Peutingeriana – Einzelanzeige

Toponym TP (aufgelöst):

Spalato

Name (modern):

Split

Bild:
Zum Bildausschnitt auf der gesamten TP
Toponym vorher Ad Dianam     
Toponym nachher Epetio     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington 2000)
Bild (Scheyb 1753) ---
Bild (Welser 1598) ---
Bild (MSI 2025) ---
Großraum:

Balkanraum nördlich

Toponym Typus:

Ortsname ohne Symbol

Planquadrat:

5A3

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

---

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Inschriften (EDCS-ID):
   
Alternativer Name (Lexika):

Spalatum (DNP)

RE:

Spalatum

Barrington Atlas:

Spalatum (20 D6)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Spalato

Levi:

 

Ravennat:

Spalation (4,16 p. 55,18); Spalatium (5,14 p. 95,9), s. Kommentar.

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Plinius:

 

Strabo:

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

Spätantike (ab Diokletian & 4. Jh.)

Begründung zur Datierung:

Erst bedeutend durch den Diokletianspalast. In der Literatur nicht vor dem 4. Jh. belegt (s. Kommentar). Das Fehlen einer Vignette könnte darauf hinweisen, daß der Eintrag auf der TP nicht die Blüte unter Diokletian widerspiegelt sondern aus späterer Zeit stammt.

Kommentar zum Toponym:

Gleiche Namensform wie TP:
(die jüngere Form ohne r laut Mayer 1957, 319f; zur Etymologie vom griech. Pflanzennamen aspálathos s. aber Veljković 2017).

Prosper Tiro ad a. 315 (Mommsen, Chron. min. 1,448) Diocletianus haud procul a Salonis in villa sua Spalato moritur (so Mommsen und die meisten Codd.; aspalato MC)

Alternative Namensformen:

Aspalato Not. dign. occ. 11,48 (so ed. Neira Faleiro; aspalto m; a Spalato Labbe, Giessen).
ἡ Ἀσπάλαθος Konst. Porph. admin. z. B. 30,15; 30,133;
τὸ Ἀσπάλαθον Konst. Porph. admin. 29,8; 29,51.
Spalation Rav 4,16 p. 55,18 (so Schnetz mit Hs A; Spalathion Hs B ed.; Spalathron Pinder);
Spalatium Rav 5,14 p. 95,9 (so Schnetz; spalatum B ed.; Spalatrum Pinder mit C; spalathon G).
Spalathon Guido 115.

Ort in Dalmatia an der SW-Spitze der Marjan-Halbinsel, ca. 5 km südwestl. von Salona (laut TP iiii Meilen). Auf der TP ist der Ort, die stauchungsbedingten Verzerrungen einberechnet, relativ genau dargestellt.
Ein illyr.-griech. Ort mit Hafen und Schwefelheilquellen, die wohl schon seit dem 3. Jh. v. Chr. genutzt wurden. In der zweiten Hälfte des 2. Jh. v. Chr. errichteten die Römer um die beiden Bezirke von Tempel und Mausoleum Umfassungsmauern mit Türmen. Unter Tiberius Ausbau der Anlage. Spolien verweisen auf weitere Bauvorgänge im 2. Jh. n. Chr. (s. dazu Ertel 2014).
Zu größerer Bedeutung gelangte der Ort ab 295-305 n. Chr., als Kaiser Diokletian hier seinen Altersruhesitz erbaute, wo er bis zu seinem Tod um 313 lebte (s. dazu Wilkes 1993). Der Palast (ca. 180 × 215 m) war an röm. Kastell- und Villen-Traditionen orientiert mit Iuppiter-Tempel und zwei Rundtempeln. Die Südseite lag am Meer. Erhalten sind Mauerreste in der Nordhälfte, drei Ecktürme und die Tore (s. Fellmeth DNP).
Zu den Grabungen s. etwa Kirigin 1989 (Überblick); Basić 2014; Ertel 2014 mit weiterer Lit.; zur frühchristlichen Epoche s. Saghy 2018.
Funeralinschriften aus dem 2. Jh. lassen eine Nekropole entlang der Straße nach Addiana vermuten (s. Demicheli 2016).

Meilenangabe nach Addiana: keine
Meilenangabe nach Epetio: keine




Miller, Itineraria, Sp. 481:
Von Salona bis Spalato 4.
Spalato, Spalathron und Spalatrum (Ra), Spalathon (Gu), wo die berühmte Villa Diokletians Aspalathus (Const. Porph., 3 mp von Salona entfernt); wurde erst durch den 293 n. Chr. begonnenen Palastbau Diokletians bedeutend, und nach Salonas Zerstörung 639 Bischofssitz (von 649 an); j. Spalato. Viele Iss im CIL III. Museum mit den Funden von Salona. Der Diokletianspalast, in den die Altstadt Spalatos eingebaut ist (mit 3000 Einwohnern), ist die größte Ruine Österreichs und eine der größten der Welt. Auch die Wasserleitung Diokletians ist erhalten. Hier sind 4 Iss bzw. 5 Bruchstücke von solchen gefunden worden, welche ursprünglich als Teile von Meilensteinen angesehen wurden, nach neueren Untersuchungen von Jelič aber einem cippus angehören, der auf den verschiedenen Seiten seiner 2 m breiten Basis über die Straßenbauten berichtet, die von Salona ausgehen und von Dollabella in den Jahren 17-20 n. Chr. ausgeführt worden sind. Die 1. I aus dem Jahre 16/17 n. Chr. berichtet von der Straße zum Mons Ulcirus vias per m. p. 67 (CIL III 3198 = 10156); 1 anderer Stein trägt die I: cuius viai passus sunt 117 munit per vexillarios leg. VII et XI. Item viam Gabinianam ab Salonis Andetrium aperuit et munit per leg. VII (ib. 3200 = 10158); ein dritter (aus dem Jahre 19/20) erwähnt wieder 2 Straßen: a Salonis per m. p. 156 bzw. 158 munit (ib. 3201 = 10159)
Dazwischen bei Ra: Gedate; am Meer dagegen folgt bei Ra: Jonopen (Junope - Gu), Nerente etc.

Datierung (Barrington):
Spalatum - Roman, Late Antique (Wilkes 1993, 17).

DNP:
Spalatum
(Ἀσπάλαθος). Ort in Dalmatia an der SW-Spitze einer Halbinsel, ca. 5 km südwestl. von Salona (Tab. Peut. 6,3; Geogr. Rav. 4,16), h. Split; bis ins 4. Jh. n. Chr. unbed. illyr.-griech. Hafenort (Schwefelheilquellen). Hier ließ 295-305 n. Chr. Diocletianus seinen Altersruhesitz bauen, wo er bis zu seinem Tod (wohl 313) lebte. In dem an röm. Kastell- und Villen-Trad. orientierten Palast (ca. 180 × 215 m, 4 Tore, Mauer mit 16 Wehrtürmen) lagen an der Kreuzung von cardo und decumanus um ein Peristyl das Mausoleum (h. Kathedrale), ein Iuppiter-Tempel, zwei Rundtempel und das Vestibulum (Verbindung zu den südl. Gemächern). Die Südseite - eine Kryptoportikus mit Loggia darüber (Privatgemächer) - lag am Meer. Erh. sind Mauerreste in der Nordhälfte, drei Ecktürme und die Tore.
Fellmeth, Ulrich

Literatur:

Basić, Ivan; Diocletian´s villa in Late Antique and Early Medieval Historiography: A Reconsideration, Hortus Artium Medievalium 20,1 (2014), 63-76.

Demicheli, Dino: Inscriptiones Spalatenses ineditae 2: Nadgrobna ara Numerije Viktorine iz Velog varoša / The funerary altar of Numeria Victorina from Veli, Vjesnik za Arheologiju i Povijest Dalmatinsku, 1 (2016), 177-191.

Ertel, Christine: Der Diokletianspalast in Split: eine Kaiserresidenz in alten Mauern, Antike Welt 5 (2014), 68-73.

Fellmeth, Ulrich, “Spalatum”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Consulted online on 03 April 2018
First published online: 2006

Fluss, Max: Spalatum, RE II,3,1 (1967), 1259f.

Kirigin, Branko/Marin, Emilio: The Archaeological Guide to Central Dalmatia, Split 1989, 25-51.

Mayer, Anton: Die Sprache der alten Illyrier, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Schriften der Balkankommission, Linguistische Abteilung 15, Band I, Wien 1957, 319f.

Miller, Itineraria, Sp. 48.

Saghy, Marianne/Schoolman, Edward M.: Pagan Tomb to Christian Church: The Case of Diocletian´s Mausoleum in Spalatum, in: Pagans and Christians in the Late Roman Empire : New Evidence, New Approaches (4th–8th centuries), Budapest - New York 2018, 241-622.

Veljković, Žarko B.: Kaj pravzaprav pomeni Split? etimologija starogrške besede «aspálathos», Keria 19, 2 (2017), 53-56.

Wilkes, John J.: Diocletian´s Palace, Split: residence of a retired Roman emperor, Sheffield 1993.

B. Kirigin, E. Marin, The Archaeological Guide to Central Dalmatia, 1989, 25-51.

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Letzte Bearbeitung:

10.12.2022 09:35


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=771 [zuletzt aufgerufen am 30.11.2024]

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