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Ausschnitt aus der Tabula Peutingeriana - Rom
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Toponym TP (aufgelöst):

Pompeis

Name (modern):

Pompei Scavi

Bild:
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Toponym vorher Oplontis     
Toponym nachher Nuceria     Stabios     
Alternatives Bild ---
Bild (Barrington)
Pleiades https://pleiades.stoa.org/places/433032
Großraum:

Italien

Toponym Typus:

Ortsname mit Symbol

Planquadrat:

5B5 / 5C5

Farbe des Toponyms:

schwarz

Vignette Typus :

A Doppelturm

Itinerar (ed. Cuntz):

 

Alternativer Name (Lexika):

Pompeii (DNP)

RE:

Pompeii

Barrington Atlas:

Pompeii (44 F4)

TIR / TIB /sonstiges:

 

Miller:

Pompeis

Levi:

Pompeis (A,I,1)

Ravennat:

Pompei (p. 69.36), Pompeis (p. 85.33)

Ptolemaios (ed. Stückelberger / Grasshoff):

 

Datierung des Toponyms auf der TP:

---

Begründung zur Datierung:

 

Kommentar zum Toponym:

Miller, Itineraria, Sp. 353:
Pompeis, it. und Pompei (Ra, Gu), Pompeii (Ml, Tac, Pl, Sen, Iss), Πομπηїα (St, Dion), Πομπήїοι (Dio C), alte oskische, dann tyrrhenische Stadt (St), an der Mündung des schiffbaren Sarnus, mun. (Pl), col. Ven[eria] Cor[nelia] (I: ib. 787), als gemeinschaftlicher Hafen für Nuceria, Nola und andere nahegelegene Städte (St), blühend und wohlhabend, a. 63 n. Chr. teilweise durch Erdbeben zerstört (Sen, Tac), beim großen Ausbruch des Vesuv a. 79 gänzlich verschüttet (Sen, Dio C); dieser hat übrigens eine totale Veränderung der Küste bewirkt und selbst dem Sarno eine andere Richtung gegeben; j. das seit 1721 wiedererstandene Pompei befindet sich, wie auch auf der Ta, nicht mehr am Meer und am Sarno, sondern tiefer im Inneren, ½ Stunde östlich vom Flecken Torre Annunziata. Über dessen imposante Reste s. Mazzois 1818, Gell and Gaudy 1819 und 1835, Roux und Bouchet 1838 (6Bde.), Zahn 1828. 1827/59, Overbeck 1868. 1875, Le pitture antiche d`Ercolano (5Bde.) fol. 1757/79. Ternite Wandgemälde 1839 fl. Iss: CIL X 787-1079. 8143-8157. 8348-8361. S. Recensus p. 1226. Abzweigungen nach Stabiae etc., Strecke 61c. 12 (Fußnote: Irrig 3 (Ve)); zu viel, es sind ca. 8.

Datierung (Barrington):
Pompeii – Archaic/Classical/Hellenistic/Roman (GAL Pompei, 8-258)

DNP:
Pompeii
I. Lage und Bevölkerung
II. Geschichte
III. Archäologie
(Πομπεῖα, Πομπήια).

I. Lage und Bevölkerung
Stadt in Campania am Fuß des Vesuvius. Wegen der günstigen Lage an der Mündung des Sarnus (Strab. 5,4,8; Plin. nat. 3,62) und der zahlreichen hochwertigen Produkte, die hier hergestellt wurden, z. B. Öl (Ölmühlen, Cato agr. 25,3), Bimsstein, Wein, garum (eine Fischsauce, Fischspeisen; Plin. nat. 31,94) war P. ein größerer Handelsplatz. Nach myth. Überl. wurde P. von Herakles [1] (Isid. orig. 15,1,51) gegründet. In histor. Zeit lebten in P. (nach Strab. 5,4,8) Osci, Etrusci, Pelasgoi und Samnites.
Kockel, Valentin (Augsburg)
Gulletta, Maria Ida (Pisa)

II. Geschichte
Aus der Zeit der Auseinandersetzungen zw. Griechen und Etruskern in Campania im 6. und 5. Jh. ist über P. selbst nichts bekannt. Griech. Keramikimporte und etr. Graffiti auf Weihungen in den Heiligtümern belegen aber Beziehungen zu beiden Kulturbereichen, wobei das Etr. überwiegt [7]. Seit dem späten 5. Jh. stand P. unter samnitischer Herrschaft. Aus dem 2. Jh. v. Chr. stammt eine Reihe oskischer Inschr. [30], die verschiedene Ämter der Gemeinde ( meddix tuticus, aidiles, quastores) nennen.
Wie schon in den Samnitenkriegen (Samnites) (Liv. 9,38,2) stand P. auch im Bundesgenossenkrieg [3] gegen Rom (App. civ. 1,39). P. wurde wohl 89 v. Chr. von P. Cornelius [I 90] Sulla belagert und erobert (App. civ. 1,50; Spuren des Artilleriebeschusses sind erh.). Aus dieser Zeit müssen die auf Hauswände gemalten oskischen sog. eítuns-Inschr. stammen, mit denen ortsunkundigen Verteidigern der Weg gewiesen wurde und die einige Straßennamen überliefern. Erste lat. Inschr. könnten dagegen auf eine “Selbstromanisierung” hinweisen (Romanisation). 80 v. Chr. erfolgte die deductio ( coloniae B.) der röm. colonia Veneria Cornelia Pompeianorum durch Sulla (Cic. Sull. 62). Der konkrete Umfang und Ort der Ansiedlung der Kolonisten ist umstritten. Nach Konflikten der Neuankömmlinge mit einheimischen Familien (Cic. Sull. 60-62) scheinen diese jedoch bis in augusteische Zeit ihren polit. Einfluß zurückgewonnen zu haben [5]. Ein durch Tac. ann. 14,17 für das J. 59 n. Chr. überl. blutiger Krawall mit den Bürgern der benachbarten Stadt Nuceria [1], der zu einem zeitweiligen Verbot von Gladiatorenspielen ( munus III.) führte, könnte über P. hinausweisende polit. Ursachen gehabt haben.
Nach einem ersten großen Erdbeben 62 n. Chr. (Tac. ann. 15,22,2; Sen. nat. 6,1,2), dem offenbar eine Reihe kleinerer Nachbeben folgte [4], wurde P. mit den übrigen Siedlungen des Gebiets (Herculaneum, Stabiae, Oplontis) durch den Ausbruch des Vesuvius am 24. August 79 n. Chr. vollständig zerstört und verschüttet (Plin. epist. 6,16; 20).
Polit. Verbindungen zu Rom lassen sich an der Übernahme der höchsten Ämter durch Mitglieder des Kaiserhauses (Claudius [II 42] Marcellus, Caligula, Nero [1]) ebenso wie an der Einsetzung des Titus Suedius Clemens als tribunus durch Vespasianus (ILS 5942) zur Restituierung des öffentlichen Grundbesitzes ablesen. Eine Verarmung und Proletarisierung von P. nach dem Erdbeben von 62 wird h. nicht mehr für wahrscheinlich gehalten. Schätzungen der Einwohnerzahl zum Zeitpunkt der Zerstörung 79 v. Chr. schwanken zw. 12 000 und 30 000 Einwohnern.
Kockel, Valentin (Augsburg)
Gulletta, Maria Ida (Pisa)

RE:
https://elexikon.ch/RE/XXI,2_2001.png

Literatur:

Miller, Itineraria, Sp. 353;

Kockel, Valentin/Gulletta, Maria Ida, Pompeii, in: DNP 10 (2001), Sp. 89-98;

van Buren, Albert William, Pompeii, in: RE XXI.2 (1952), Sp. 1999-2038;

Nissen II 762;

Weiss, Ingeborg, Italienbücher, S. 38;

   [Standard-Literatur-Liste im PDF-Format]

Letzte Bearbeitung:

25.03.2024 11:17


Cite this page:
https://www1.ku.de/ggf/ag/tabula_peutingeriana/trefferanzeige.php?id=519 [zuletzt aufgerufen am 03.05.2024]

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